AAm vergangenen Donnerstag, den 14. November 2002 führte die CVP Arth-Oberarth-Goldau im Georgsheim Arth ein öffentliches Podium zum Alters- und Pflegeheim Hofmatt durch. Unter der Diskussionsleitung von Dr. Jürg Auf der Maur, Goldau nahmen vom Gemeinderat der Gemeindepräsident Heinz Theiler, Säckelmeister Erwin Zurfluh und Gemeinderat Franz Schuler teil. Von der Solidaritätsgruppe engagierten sich Josef Kunz, Herbert F. Steiner und Walter Eigel auf dem Podium. Schliesslich kam auch Dr. Ivo Kennel als Initiant der Einzelinitiative Alterheim Hofmatt zu Wort. Der Saal war überfüllt, sodass die Sitzplätze nicht ausreichten und viele Interessierte stehen mussten. Die Stimmung war deutlich für die Erhaltung des Alters- und Pflegeheimes geprägt.
Begründung des Gemeinderates
Die Delegation des Gemeinderates erklärte die Vorgeschichte, welche zum Schliessungsentscheid geführt hatte. Dabei standen praktisch ausschliesslich finanzielle Ueberlegungen im Vordergrund. Da die erforderliche Pflegebettenzahl mit den privaten Heimen in Goldau (Mythenpark) und Oberarth (Frohsinn) gewährleistet sei und da deshalb der Kanton für das Heim Hofmatt keinerlei Beiträge bezahlen würde, hätte die Gemeinde das sanierungsbedürftige Heim bzw. den erforderlichen Umbau/Ausbau allein zu finanzieren, was je nach Projekt bzw. 5 bis 8 Mio. Franken ausmachen könne. Dieses Geld müsse die Gemeinde dann verzinsen und amortisieren. Es sei auch nach einem Umbau/Ausbau mit jährlichen Betriebsdefiziten zu Lasten der Gemeinde zu rechnen, weil das Heim mit der vorhandene Grösse kostenmässig nicht selbstragend sein könne. Die Weiterverwendung des Hauses sei bewusst nicht geplant oder abgeklärt worden, um eine direkten Konkurrenz zwischen dem neuen Verwendungszweck und dem Heim zu verhindern. Bei der Kommunikation des Schliessungsentscheides wurden Fehler eingeräumt. Letztlich aber stand der Gemeinderat nach wie vor zu seinem Schliessungsentscheid.
Kritik der Solidaritätsgruppe
Die Vertreter der Solidaritätsgruppe warfen dem Gemeinderat vor, dass er ausser den finanziellen keine Interessen berücksichtigt habe. Dabei seien noch andere Werte massgebend. Das Heim müsse erhalten bleiben. Es gebe auch kostengünstige Lösungen. Das Volk und die direkt Betroffenen seien vor diesem wichtigen und Schliessungsentscheid nicht einbezogen worden. Das einzige gemeindeeigene Heim an bester Lage werde leichtfertig aufgegeben, ohne dass überhaupt auch nur eine Vorstellung bestehe, was damit geschehen solle. Auch eine andere Verwendung des Hauses koste Geld. Allerdings verfüge das Haus Hofmatt über eine gute Bausubstanz. Die vom Kanton vorgegebene Anzahl der erforderlichen Pflegebetten wurde in Zweifel gezogen. Kritisiert wurde schliesslich auch der Aufnahmestopp für Pensionäre und die Personalpolitik. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sei nicht möglich gewesen.
Begründung der Einzelinitiative
Dr. med. Ivo Kennel begründete die Einzelinitiative. Als medizinischer Betreuer von Insassen des Heimes sei ihm die Bestürzung der Betroffenen durch den plötzlichen Schliessungsentscheid nahe gegangen. Er habe dann geprüft, was gemacht werden könne, um das Heim Hofmatt erhalten zu können. So sei er auf die Einzelinitiative gekommen.
Voten aus dem Publikum
Das sehr zahlreich erschienene Publikum setzte sich mit beherzten Voten gegen die Schliessung ein. Dabei kamen auch das Pflegepersonal und Angehörige von Heiminsassen zu Wort. Entsprechende Erklärungen und Darstellungen der Vertreter der Solidaritätsgruppe und des Initianten wurden mit Applaus bestätigt. Das Vorgehen des Gemeinderates wurde heftig kritisiert. Es war sogar von verlorenem Vertrauen in den Gemeinderat die Rede.
Schlussfolgerung Nach der Stimmung des Publikums wäre der Volksentscheid klar und deutlich für die Beibehaltung des Heimes ausgefallen. Im Rahmen der Podiumsveranstaltung hatten alle Interessierten die Gelegenheit, ihre Meinung ausgiebig kund zu tun. Alle möglichen Argumente dafür und dagegen wurden vorgetragen. Durch die Abstimmung am 9. Februar 2002 über die Beibehaltung des Heimes wird die Verantwortung in jeder Hinsicht dem Volk übertragen, was sowohl den Gemeinderat wie auch die Befürworter des Heimes entlasten wird. Wie auch immer der Volksentscheid ausfallen wird, das Volk wird diesen Entscheid in der Zukunft zu tragen haben, gleichgültig, ob er sich im nachhinein als richtig oder falsch erweisen wird.
Postition der CVP
Die CVP wird nun eine interne Meinungsbildung durchführen und sich anschliessend ausdrücklich zur Initiative äussern.