Ruedi Beeler – 100 Tage im Gemeinderat Arth

Am 21. Mai 2006 wurde Ruedi Beeler von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Arth zum Gemeinderat gewählt. Am 3. Juli 2006 wurde ihm das Ressort «Soziales» anvertraut. Die CVP Arth-Oberarth-Goldau hat ihn zu seinen Eindrücken und zu den Schwerpunkten seiner Amtstätigkeit befragt und den folgenden Bericht erhalten.

20061026_beeler_ruedi«Zu Beginn möchte ich an dieser Stelle nochmals allen Wählerinnen und Wählern, die zu meiner Wahl verholfen haben, herzlich danken. Ich war sehr froh, dass das Wahlresultat trotz offenem Wahlkampf eindeutig ausgefallen ist, und ich somit nun auf einen breiten Rückhalt zählen darf.

Die Ressortzuteilung erfolgte erwartungsgemäss. Da nur das «Soziale&raqo; frei geworden war, und sich im Rat keine Rochade ergeben hatte, war die Zuteilung klar. Die Aufnahme im Ratskollegium war sehr herzlich. Die Arbeit begann umgehend mit der Übernahme des Aktenberges von meinem Amtsvorgänger. Dazu musste ich mich in die umfangreichen gesetzlichen Grundlagen des Sozialhilferechtes einarbeiten. Parallel war aber auch die laufende Arbeit im Rat und den Kommissionen zu bewältigen, wo es ebenfalls viel Neues auf mich zukam.

Mit der abgeschlossenen Reorganisation des Ratskollegiums von 12 auf 9 Mitglieder wurde der Aufgabenbereich der einzelnen Ressortchefs vergrössert und wohl an die Grenzen für Freizeitpolitiker geführt. Der Ressortchef Soziales hat nebst der Arbeit als Fürsorgepräsident und Präsident der Betriebskommission des Alters- und Pflegeheim Hofmatt auch die Mitwirkung in der Einbürgerungskommission, die Mitwirkung als Vizepräsident der Vormundschaftsbehörde, die Mitwirkung in der Subkommission des Alters- und Pflegeheimes Hofmatt, sowie Verantwortlichkeiten im Bereich Asylwesen und bei der Spitex Arth-Goldau usw. zu bewältigen. Zudem ist, wie für jedes Ratsmitglied, die aktive Teilnahme an den Gemeinderatssitzungen eine Hauptaufgabe. Hier treffen die verschiedenen Ressortchefs und damit auch oftmals verschiedene Meinungen auf einander, welche es unter fundierter Argumentation zu diskutieren gilt. Schliesslich sollen hier ja nicht einfach Bauchentscheidungen getroffen werden, sondern wohlüberlegte Beschlüsse zum Wohle aller Gemeindebewohner. Obwohl beim Eintritt ins Ratskollegium der Mantel der Parteizugehörigkeit abgelegt werden sollte, sind gewisse Entscheide dennoch umstritten, was dann wieder auf die jeweilige Grundhaltung schliessen lässt. Aber genau das kann auch eine Bereicherung in der Diskussion darstellen, könnte doch der anders Denkende auch einmal Recht haben oder zumindest nicht ganz Unrecht.

Meinen Schwerpunkt möchte ich zunächst in der Fürsorgebehörde setzen. Den wirklich Bedürftigen soll auch geholfen werden. Vorwiegend betrifft es hier Ein-Elternfamilien aus Scheidungen, welche wegen der Kinderbetreuung selber nicht genügend Einkommen erwirtschaften können. Allein schon diese Armuts-Risikogruppe macht etwa die Hälfte aller Sozialhilfebezüger aus. Auf der anderen Seite gibt es eine Anzahl nicht so sehr um Arbeit bemühte Personen, welche an die Türe der Sozialhilfe klopfen. Hier will ich, und mit mir die Fürsorgeverwaltung Arth, welcher ich an dieser Stelle für ihre sehr gute Arbeit danken möchte, alles daran setzen, um mit Auflagen und geeigneten Massnahmen, soweit es die gesetzlichen Vorgaben zulassen, diese Personen so schnell wie möglich in die wirtschaftliche Eigenständigkeit zurück zu führen. Gerade in solchen Fällen ist es besonders wichtig, sehr restriktiv mit dem Verteilen von Steuergeldern umzugehen, und damit einer immer mehr um sich greifenden Abholermentalität entgegen zu wirken.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei den bevorstehenden baulichen Veränderungen für das Alters- und Pflegeheim Hofmatt. Dazu wurde in den letzten vier Jahren vor allem in der Subkommission und dann auch im Gemeinderat viel diskutiert und geplant. Leider liegt bis jetzt noch kein definitives Bauvorhaben vor, da aktuell Entscheidungen vom Kanton noch abgewartet werden müssen. Als Präsident der Betriebskommission dieses Altersheimes muss ich aber darauf drängen, mögliche Bauvorhaben schnell zu realisieren, da der derzeitige bauliche Zustand des Hofmattgebäudes dazu drängt.

Schliesslich will ich mich auch gerade bei der bevorstehenden Budgetierung für das Jahr 2007 für einen schlanken Gemeindehaushalt einsetzen, wie ich es im Wahlkampf angekündigt habe.

Ich gehe davon aus, dass mich vor allem die Bürgerinnen und Bürger mit Verwurzelung zur Landwirtschaft gewählt haben. Nach meiner Überzeugung muss neben dem Arbeitnehmer, dem Handwerker und dem Unternehmer auch die Landwirtschaft im Gemeinderat vertreten sein. Die Rekrutierung aus der Landwirtschaft gestaltet sich aber immer schwieriger. Der Grund liegt wohl darin, dass die Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft sehr hoch geworden ist, und eine politische Tätigkeit zeitlich kaum noch tragbar ist. Obwohl ich keineswegs Arbeit gesucht habe, bin ich bereit, für eine gewisse Zeit diese Mehrbelastung für mich und meine ganze Familie zu tragen. Ich empfinde diese Gemeinderatstätigkeit als Dienst für die Bevölkerung von Arth, Oberarth und Goldau, für welche ich nun meinen Beitrag leisten will. Gerne nehme ich Wünsche und Anregungen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern entgegen und hoffe, wo immer möglich, mit ihnen in Kontakt zu treten.»