CVP gegen Gewalt an der Schule!

Brennende Container, erpresste Pausenäpfel, Nötigung per SMS oder Drohung gegen die Lehrperson. Alles Fakten, von denen wir in der jüngeren Vergangenheit des öftern Kenntnis nehmen mussten. Um den in der Schule unerwünschten extremen sozialen Erscheinungen Gewalt und Disziplinlosigkeit wirkungsvoll entgegenzutreten, wird die Regierung mit einer CVP-Motion aufgefordert, die Qualität der bestehenden Instrumente zu überprüfen und nötigenfalls auszubauen. Die gesetzlichen Grundlagen sind zu ändern bzw. neu zu schaffen. Die CVP organisiert zu diesem Zweck am Dienstag, den 20. November 2001, 20.00 Uhr, in der BSZ Seewen, ein öffentliches Podium mit ausgewiesenen Fachleuten.

Ausgangslage

Die öffentliche Volksschule ist heute in den verschiedensten Bereichen stark gefordert. Durch eine verstärkte Heterogenität, unter anderem verursacht durch die verschiedenen sozialen Schichten, die starken Entwicklungsunterschiede und durch die unterschiedlichen Kulturen in unserer Gesellschaft, wachsen Probleme wie Lernstörungen, Gewalt, Disziplinlosigkeit und Unverständnis gegenüber anderen Mitschülerinnen und Mitschülern. In Extremfällen führt dies bis zur Verweigerung des Lernens. Die Schule kann sich dieser wachsenden gesellschaftlichen Problematik nicht entziehen, sondern muss darauf in geeigneter Weise eingehen. Dank dem grossen Einsatz der Lehrkräfte und der Behörden bewältigt sie ihre Aufgabe bisher im Allgemeinen sehr gut und leistet mit ihrer Arbeit einen erheblichen Beitrag an den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ihr machen jedoch zunehmend disziplinarische Probleme einzelner Kinder und Jugendlicher, aber auch die geringe Bereitschaft einzelner Eltern zur Zusammenarbeit zu schaffen. Vor allem auf der Orientierungsstufe sind diese Defizite immer stärker spürbar. Aber auch die Primarschule wird von diesen wachsenden Problemen nicht verschont.

Erzieherische Defizite

Leider gibt es heute einzelne Kinder oder Jugendliche mit massiven erzieherischen Defiziten, die für das schulische Umfeld einen unerträglichen Störfaktor und manchmal sogar eine erhebliche Gefährdung für den Schulbetrieb darstellen. Durch ihr unangebrachtes Verhalten in der Schule und gegenüber Lehrpersonen verhindern sie oft einen geordneten Unterricht und hindern dadurch auch andere Mitschülerinnen und Mitschüler am Lernerfolg. Diese Verhaltensweisen könnten mit zusätzlichen Fördermassnahmen und klassenbegleitenden Unterstützungsangeboten gemildert werden. Zusätzlich braucht es auf disziplinarischer Ebene Instrumente, um den Schwierigkeiten begegnen zu können. Diese strengeren Eingriffsmöglichkeiten, wie sie in anderen Kantonen in letzter Zeit geschaffen worden sind, fehlen in der Gesetzgebung des Kantons Schwyz. Es ist nicht hinzunehmen, dass einzelne Jugendliche mit ihrem Verhalten andere Mitschülerinnen und Mitschüler um deren Bildungsanspruch sowie die Lehrkräfte um die berufliche Motivation bringen.

Neue Instrumente schaffen – Qualität des Unterrichtes sichern

Um den massiven erzieherischen Defiziten der Schülerinnen und Schüler Herr zu werden braucht es einerseits förderorientierte Instrumente wie zum Beispiel den Ausbau der Schüler-, Eltern- und Schulberatung, verstärkte Aus- und Weiterbildung und Unterstützung im Bereich Krisenintervention sowie eine Übersicht und Koordination der verschiedenen Anlaufstellen im Kanton. Damit die Schule rasch und gezielt Extremsituationen bewältigen kann, braucht es andererseits griffigere Instrumente mit eindeutig definierten Sanktionsfolgen, welche gesetzlich abgestützt sind, zum Beispiel in den Bereichen Mitwirkungspflicht der Eltern, die Möglichkeit der erleichterten vorzeitigen Schulentlassung durch eine flexiblere Handhabung der obligatorischen Schulpflicht und Möglichkeiten des Ausschlusses aus dem Unterricht für eine bestimmte Zeit bis hin zu Sonderschulungen. Mit solchen Massnahmen kann eine hohe Qualität des ordentlichen Schulunterrichtes gesichert werden.

CVP-Motion

Um in der Schule unerwünschten extremen sozialen Erscheinungen Gewalt, Disziplinlosigkeit entgegenzuwirken, hat die CVP-Fraktion die Regierung mit einer am 2. November 2001 eingereichten Motion aufgefordert, diesbezüglich die Qualität der bestehenden förderorientierten und massnahmenorientierten Instrumente zu überprüfen und wo nötig auszubauen. Dazu sind die gesetzlichen Grundlagen entsprechend zu ändern bzw. zu schaffen.

Öffentliches Podium

Auf Anregung und in Zusammenarbeit zwischen der kantonalen CVP und den beiden CVP-Ortsparteien von Schwyz und Arth wird zum Thema “Gewalt an der Schule” ein öffentlicher Informations- und Diskussionsabend organisiert. Er findet am Dienstag, den 20. November um 20:00 Uhr in der BSZ Seewen statt. Referenten sind Klaus J. Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Pestalozzianums Zürich, Regierungsrat Kurt Zibung und Hans Betschart, Schulleiter der Orientierungsstufe der Mittelpunktschule Schwyz. Nach den Referaten wird Dr. Iwan Rickenbacher die Diskussion leiten. Lehrerschaft, Eltern und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.