Zum Bahnhofplatz Goldau

Der Bahnhofplatz in Goldau beim Bahnhof Arth-Goldau kann nun planmässig ausgebaut werden. Dem Gemeinderat von Arth gehört für die Überzeugungsarbeit vielen Dank. Dass der Bahnhof in Goldau entstanden ist, ist einem Planungs- und Finanzierungsfehler der damaligen Gotthardbahngesellschaft zu verdanken. Mutige Arther gründeten 1873 die Arther Rigibahn-Gesellschaft in Arth. Die Gotthardbahngesellschaft und die Arther Rigibahn-Gesellschaft planten den gemeinsamen Bahnhof in Oberarth.

Die Infrastruktur der Arther Rigibahn-Gesellschaft war schon erstellt, und die Gotthardbahngesellschaft begann mit dem Tunnelbau durch die Mühlifluh und unter dem Bergsturzkegel durch. Auf beiden Seiten des geplanten Tunnels wurden die Arbeiten vorangetrieben, bis man bemerkte, dass das Tunnelvorhaben viel zu teuer zu stehen kommt. Die Tunnelarbeiten wurden eingestellt, und die Gotthardbahngesellschaft baute die heute noch bestehende Linienführung mit dem Bahnhof in Goldau. Mit diesem Vorgehen wurde der Arther Rigibahn-Gesellschaft arger Schaden zugefügt. Der Streit über die Kosten wurde schliesslich mit einem Schiedsgericht beigelegt: Die Gotthardbahngesellschaft musste der Arther Rigibahn-Gesellschaft rund 70 000 Franken Schadenersatz bezahlen, und das Schiedsgericht bestätigte den Wunsch der Arther, den Bahnhof Arth-Goldau nennen zu können.

Nach der Fertigstellung der Gotthardbahn blühte der Dorfteil Goldau wirtschaftlich erheblich auf. Die Aufwertung des Bahnhofplatzes ist ein weiterer Meilenstein für Arth. Dass die Arbeiten am Bahnhofplatz nicht klimaneutral ausgeführt werden können, sei nur am Rande erwähnt.

EDUARD KELLER, GOLDAU