Am Donnerstagabend fand in Goldau die fünfte Informationsveranstaltung zur Entwicklung des Bahnhofs Arth-Goldau statt. Das Projekt mit rund 200 Mio. Franken Investitionen ist top, wirft aber Fragen auf.

Erhard Gick, Bote der Urschweiz

«Es ist wohl die grösste Chance für eine effektvolle Entwicklung der Gemeinde Arth, des Talkessels, ja des ganzen Kantons Schwyz, die sich uns mit der Neat-Volleröffnung ergibt», hat Ruedi Beeler, Arther Gemeindepräsident, schon mehrfach gesagt. Auch am Donnerstagabend, anlässlich der fünften öffentlichen Orientierungsversammlung im Pfarreizentrum Eichmatt in Goldau, wiederholte er diese Aussage. Seit einigen Jahren wird an der Entwicklung des Bahnhofs Arth-Goldau und der Umgebung intensiv gearbeitet. «Die Phase der Entwicklungsstrategie können wir als erledigt betrachten. Jetzt erfolgen die Umsetzungsprojekte», sagte Beeler in der Eichmatt vor über 100 interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Arth-Goldau sei das grösste Projekt, welches in der Gemeinde wohl umgesetzt werde. «Aber ich will natürlich niemandem Angst machen. Alles, was wir realisieren, hat das Stimmvolk abzusegnen», so Ruedi Beeler. Alle Massnahmen dienen dazu, Arth-Goldau für die Zukunft mit der Neat fit zu machen. Der Ausbau des Bahnhofs wird auch regional für den öffentlichen Verkehr eine massive Verbesserung bringen, mehr Bahn, mehr Bus, mehr Qualität.

Bis zu 1300 Arbeitsplätze in einem ersten Schritt

Arth-Goldau wird zur Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs. Entlang des Bahnhofgeländes entstehen ein neuer Busbahnhof, eine Tiefgarage, zwei Hochhäuser, mehrere mehrfach nutzbare Gebäude für Wirtschaft und Wohnen (wir berichteten). Seit Donnerstagabend ist jetzt auch klar, wie man die Verkehrserschliessung lösen will. Auf der Bernerhöhe, südlich des Autobahnanschlusses, entsteht ein neuer Kreisel. Über die Autobahn soll eine neue Brücke gebaut werden im Bereich der heutigen PHZ und des Berufsbildungszentrums. «Noch ist nicht ganz klar, wo genau der Kreisel auf der Gotthardstrasse bei der Bernerhöhe entstehen soll, wir feilschen noch um wenige Meter», sagte Gemeinderätin Heimgard Vollenweider.

Am Donnerstagabend wurden zudem die finanziellen Investitionen für das Millionenprojekt bekannt gegeben. Für den Bahnhofplatz will die Gemeinde rund 16 Mio. Franken investieren. 40 Prozent davon hat der Kanton in Aussicht gestellt (Kantonsratsentscheid). 10 Millionen sind für die Groberschliessung der Schuttstrasse geplant. Die Groberschliessung der «Mythen-Achse» (Bahnhof Süd) ist mit 6 bis 8 Mio. Franken kalkuliert. Für den Ausbau des Bahnhofs investieren die SBB gesamthaft 52 Mio. Franken. Die Arealentwicklung Rigi Bahnen, Luxram und Curiger wird weitere Investitionen von dieser Seite (rund 60 bis 100 Mio. Franken) auslösen.

Die Orientierung in der Eichmatt, im Bild vorne mit Städteplaner Andreas Schneider, war sehr gut besucht. Bild: Erhard Gick