Die Villa «Mon Abri» ist von einem grosszügigen Jugendstilgarten umgeben. Die Hausherrin hegt, pflegt und geniesst ihn.

Von Silvia Camenzind, Bote der Urschweiz

Ein Besuch im Garten von Erika Goergen ist wie eine Reise in eine vergangene Zeit. Er erinnert an die Belle Époque, und es scheint, als habe sich seit damals nichts verändert. Erika Goergen lebt in Goldau im Haus ihres Urgrossvaters.

Die Villa «Mon Abri» wurde 1903 auf einen Hügel, der infolge des Bergsturzes entstanden ist, gebaut. Die Villa ist von Bäumen umgeben, ein grünes Paradies nahe der Kirche und gleich vis-a-vis des Pfarreizentrums Eichmatt. «Meine ganze Begeisterung und Liebe gehört meinem Garten», erzählt Erika Goergen, die im Parterre ihres Hauses ein Apartment als Bed and Breakfast für zwei Gäste anbietet. Der Erbauer des Hauses, Carl Simon, kam aus Bern nach Goldau. Er war Gastgeber im Bahnhofbuffet. Das Haus blieb immer in Familienbesitz, und so konnte der Charme dieses lauschigen Parks erhalten bleiben. Erika Goergen tut viel für ihren Umschwung von 3’800 Quadratmetern. Während ihrer Gänge durch den grosszügigen Garten, zu dem am Hang auch ein Wald gehört, wird sie von ihrem Schäferhund begleitet. «Der Wald gibt Arbeit», sagt sie und erklärt, dass sie gerne anpacke. Es macht sie auch stolz, dass sie das in ihrem Alter noch fast alleine schafft. Sie geht zwischen Birken und Eiben durch und zeigt auf einen Nussbaum: «Als ich fünf Jahre alt war, setzte mein Vater hier eine Nuss in die Erde. Nun gibt der Nussbaum einem Sitzplatz Schatten.» Er ist schon über 70 Jahre alt und bedeutet Erika Goergen viel.

Garten bietet viel Lebensqualität

Auf dem sonnigen Platz mit Liegestühlen zeigt die Hausherrin einen Servierboy. Sie hat ihn in Italien erworben. Vieles hat sie aus der Zeit, als sie in Italien lebte und arbeitete, nach Goldau gebracht, auch einen Springbrunnen, der perfekt in den Jugendstilgarten passt. Ein Spaziergang durch den Garten ist abwechslungsreich: nochmals ein lauschiges Plätzchen, da ein Pavillon, dort ein Sitzplatz zum Verweilen. Die Hausherrin sieht ihren Garten als Gesamtkunstwerk. Er verlangt nicht nur ihren Arbeitseinsatz, sondern bietet auch Genuss. «Lebensqualität pur», sagt Erika Goergen.

Ihr Garten erfordere eine konstante Präsenz. Sie mag den Lebenszyklus und den Rhythmus, den sie mit ihrem Garten durch die Jahreszeiten erlebt. «Für Vielreiser ist das nichts», lacht sie und hält ein Plädoyer für den Buchs – anspruchsvoll in der Pflege auch er, aber bedeutend für ihr Gesamtkunstwerk.

Hinweis
Mit diesem Beitrag endet die Sommerserie «Mein Garten».

INFOS ZUM GARTEN

Wie viele m2 hat Ihr Garten?
3’800 m2 mit Wald.

Wie viele verschiedene Pflanzen findet man im Garten?
Das ist unwichtig, es muss ein Gesamtkunstwerk sein, zentral ist die Ästhetik, bereichernd für alle Sinne.

Lieblingspflanze?
Hortensien.

Meistgehasste Pflanze?
Ich liebe alle, auch ein Löwenzahn hat seine Existenzberechtigung.

Eingang zur Villa «Mon Abri».

Ensemble um den Servierboy.

Die Hausherrin Erika Goergen, die ihren Garten geniesst.

Der lauschige Pavillon gleich beim Wald.

Bilder: Silvia Camenzind

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Bed & Breakfast Villa Mon Abri