Im Talkesselkonzept für den ÖV wenden die Busse zwingend in Arth. Das Konzept lässt keine Verlängerung nach Walchwil zu.

von ERHARD GICK, Bote der Urschweiz

Die Buswendeschlaufe in Arth ist in der Kritik. 430 Beschwerden sind gegen die Wendeschlaufe beim Baudepartement eingereicht worden. In einer Kleinen Anfrage haben die SP-Kantonsräte Jonathan Prelicz und Andreas Marty das Bauvorhaben für den öffentlichen Verkehr hinterfragt: «Eine Buswendeschlaufe mit Seeblick – muss das sein?»

Die beiden Kantonsräte haben den Regierungsrat angefragt, ob auch künftig eine Busverbindung von Arth-Goldau über Arth und Walchwil aufrechterhalten werden könne und mit welchen Kosten dieses ÖV-Angebot verknüpft wäre. Und sie wollten zudem erfahren, ob auch Alternativen zum geplanten Buswendeplatz geprüft wurden.

Schlaufe Walchwil unrentabel und zu teuer

Fakt ist, dass die geplante Buswendeschlaufe bei der Arther Tafelstatt 1,8 Mio. Franken kosten würde. Von dieser Buswendeschlaufe hängt im Prinzip das ganze Talkesselkonzept für den öffentlichen Verkehr, hauptsächlich den Busverkehr, ab. «Wir müssen da wenden, wir haben keine andere Möglichkeit. Es sind zwei Beschwerden hängig, eine von privater Seite und eine Sammelbeschwerde. Notfalls müssen wir den Rechtsweg beschreiten», sagt Regierungsrat Othmar Reichmuth.

In diesem Talkesselkonzept wenden Busse in Arth in maximal vier Minuten. In diesen vier Minuten sind das Wendemanöver, ein Halt zum Ein- und Aussteigen sowie eine Zeitreserve für die Fahrplanstabilität enthalten, so Baudirektor Othmar Reichmuth. «Dieses Zeitfenster zwischen Ankunft und Abfahrt der Busse am Linienende kann nicht vergrössert werden», sagt der Regierungsrat weiter. Entsprechend kommt auch eine Verlängerung der unrentablen Buslinie nach Walchwil nicht infrage.

Im Bereich der Bushaltestelle Tafelstatt (Bildmitte) soll die Buswendeschlaufe gebaut werden. Bild: Erhard Gick

Das Nachfragepotenzial rechtfertige in diesem Streckenabschnitt kein Angebot mit vier Kursen pro Stunde nach Walchwil. Das spreche gegen eine Aufrechterhaltung der Linienverlängerung nach Walchwil. Das Baudepartement errechnete zusätzliche Kosten von 1,5 Mio. Franken pro Jahr für ein paar wenige Reisende. «Eine Finanzierung durch Bund, Kanton Schwyz und Kanton Zug ist ausgeschlossen», hält Reichmuth fest. Ausserdem reduziert der Kanton Zug sein Busangebot, weil es durch die Stadtbahn nach Walchwil aufgewertet wird.