Provokationen, Schlägerei und Drohungen an Karfreitag in Arth

Das hin und her von der Seewiese auf die Toilette im Arther Restaurant Theaterstubli ging der Wirtin auf den Wecker. Sie forderte Ordnung, vielleicht auch mal eine Konsumation – und sie erntete Ärger, eine Schlägerei und Drohungen.

von Erhard Gick

Das Arther Theaterstubli ist ein Dorfrestaurant, wo sich die Einheimischen gerne zum Bierchen, zum Feierabend-Schöppchen oder eben zu einem gemütlichen Essen treffen. Eigentlich nichts Aussergewöhnliches, gäbe es da nicht den vergangenen Karfreitag. Eine Bande Jugendlicher aus Ex-Jugoslawien und auch einige Girls aus der Region trafen sich an diesem Tag in Arth an der Seepromenade, aber nicht etwa um Busse zu tun, sie führten anderes im Schilde. Zur gleichen Zeit am Karfreitagabend sassen ein paar gestandene Herren und auch Damen aus Arth in aller Gemütlichkeit in der oben erwähnten Dorfbeiz. Immer wieder mussten sie feststellen, dass Jugendliche, Mädchen und Knaben, vom See her mir nichts dir nichts durchs Restaurant marschierten und die Toilette benutzten. «Eigentlich hatte die Wirtin gegen dies nichts einzuwenden. Doch sie forderte die Jugendlichen auf, wenigstens die Toilette aufgeräumt zu verlassen und der Anstand hätte es erlaubt, zu fragen, ob man die Toilette benutzen durfte», schilderte ein Zeuge die Geschichte.

Plötzlich standen 15 Halbwüchsige da

Ausser einem frechen Lächeln erntete die Wirtin weder Gehör noch Verständnis. Auf die Aufforderung hin, man könnte ja auch etwas konsumieren, geschah dann fast ein Wunder. Ein Jugendlicher Halbstarker bemühte sich etwas zu trinken. Beim Verlassen des Restaurants und einer vorausgehenden Bemerkung üblicher Umgangsformen, flippte der Jugendliche aus und begann im Restaurant-Garten die Gartenmöbeln zu traktieren. Das rief den Wirt auf den Plan, seine Worte blieben ihm aber buchstäblich im Halse stecken, er sah sich plötzlich von rund 15 Jugendlichen aus Ex-Jugoslawien und mindestens drei Schweizer Mädchen drohend umstellt.

«Daraufhin eilten einige Gäste nach draussen. Wir wollten die Jugendlichen mit Worten zur Vernunft bringen und ihnen verständlich machen, dass diese Art sich zu benehmen, nicht toleriert werden kann», sagte ein Augenzeuge.Dann allerdings ging es Schlag auf Schlag. «Plötzlich flogen die Fäuste. Ein Gast versuchte dem Wirt zu helfen, denn ein Jugendlicher war mit einem Stock bewaffnet, ein anderer mit einem Stein», so der Augenzeuge weiter. Was folgte, was eine wüste Keilerei, bei dem der Wirt mit einem Bollenstein verletzt wurde, und bei der auch die parkierten Autos in Mitleidenschaft gezogen wurden. Als die rasch eintreffende, alarmierte Polizei eintraf, verschwand die Bande und löste sich im Nichts auf.

In der Schule vorstellig

In Arth hat man auch Angst. Die Bande ist einschlägig bekannt. In einer nahen Disco patrouilliert abends ein Securitaswärter. In einem anderen Restaurant ist die Bande ebenfalls bekannt. Bei der Kantonspolizei Schwyz hüllt man sich bezüglich des Falles in Schweigen. Pikettoffizier Eugen Marty: «Es sind verschiedene Meldungen und Strafanträge eingegangen. Wir können den Vorfall weder bestätigen noch dementieren, weil wir mitten in den Ermittlungen stecken.» Die betroffenen Wirtshausgäste wurden daraufhin am Osterdienstag in der Schule in Arth vorstellig, sie suchten das Gespräch und appellierten an die Vernunft der Jugendlichen. «Einer hat sich bei mir entschuldigt», sagte ein betroffener Gast des Beizlis. Man hat aber auch Angst, denn nicht zum ersten Mal mussten Mitschüler der Bande ernsthafte Drohungen in Kauf nehmen. Und am Arther Quai ärgern sich zuweilen Frauen und Kinder, weil sie öfters angepöbelt werden.

Am Karfreitag spitzte sich die Situation beim Arther Theaterstubli zu. Die Jugendbande provozierte und löste eine Keilerei mit älteren Gästen aus und demolierte parkierte Autos auf dem angrenzenden Parkplatz.