Von 1890 an vergrösserte sich die Zahl der Einwohner reformierten Bekenntnisses in der Gemeinde Arth durch die aus dem Kanton Zürich zugezogenen Arbeiter der Seidenfabrik (siehe Nr. O06). Weiteren Zuwachs erhielten die Reformierten durch die Bahnbeamten.
1897 erhielt die Gemeinde Arth einen eigenen reformierten Pfarrer. Davor waren die wenigen Protestanten vom Pfarramt Brunnen betreut worden.
1898 zahlte die reformierte Gemeinde Arth-Goldau 540 Personen mit fast 80 Kindern zum Unterrichten. Diese Zahl liess den Bau einer eigenen Kirche als angemessen erscheinen.
Die reformierte Kirche Oberarth wurde 1900 eingeweiht. Die Pläne für die Kirche stammen von Architekt Friedrich Wehrli (1858-1925).
An allen Fassaden dominiert sichtbelassener Naturstein, zum grössten Teil grob behauener Sandstein. Der Turm ist seitlich an die Kirche angebaut. Die Seitenfassaden werden von markanten Strebepfeilern mit Abdeckplatten unterbrochen. Der First wird von einer grossen Kreuzblume in Sandstein dominiert. Die Umgebung der Kirche ist als kleiner Park in englischem Stil angelegt.
Der Hügel, auf dem sich die reformierte Kirche befindet, heisst Guggehürli. 1820 – bei den Grabarbeiten für die damalige Hauptstrasse “Frohsinn – St.-Georg – Schattenberg” ist man unterhalb des Guggehürli auf elf in einer Reihe liegende Gräber gestossen. Aufgrund von Münzfunden wurde eine Datierung der Gräber zwischen 817 bis 870 vorgenommen. 1910, beim Bau einer Wasserleitung, sind nochmals zwei solcher Gräber gefunden worden. Leider sind heute keine Fundstücke mehr erhalten, und die Fundstelle wurde nie wissenschaftlich untersucht.
Vom Guggehürli gibt es ach noch Düsteres zu berichten. Auf diesem lieblichen Hügel befand sich der Richtplatz des Arther Viertels, wo die zum Tode Verurteilten in der “guten” alten Zeit geköpft wurden.