Die Förderstiftung Pflegezentren der Gemeinde Arth plant beim «Chriesigarte» in Arth einen Geisslipark.

Mit Stiftungsratspräsident Ivo Kennel sprach Erhard Gick

Wie ist die Förderstiftung auf die Idee gekommen, auf der Aussenanlage des «Chriesigarte» einen Geisslipark einzurichten?

Um die Zusammenhänge dazu zu verstehen, muss man vielleicht etwas zurückgehen. Die Förderstiftung der Pflegezentren der Gemeinde Arth ist die Nachfolgerin der Stiftung Pro Hofmatt. Sie hat sich seinerzeit nach einem Schliessungsentscheid des «Hofmatts» konstituiert, um diese weiterzuführen. In der Folge hat die neu formierte Förderstiftung sich vor allem zur Aufgabe gemacht, die Erstellung und Planung des Demenzgartens im «Chriesigarte» zu organisieren. Nach Abschluss dieses Projektes haben wir uns gedanklich für eine neue Aufgabe stark gemacht. Die Idee unserer Stiftung ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern des «Chriesigarte», aber auch des «Mythenparks» in Goldau einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Wir haben analysiert, welche Projekte und Ideen machbar und umsetzbar sind, um das zu gewährleisten.

Und daraus ist im «Chriesigarte» das Projekt Geisslipark entstanden?

Richtig. Aus diesen Überlegungen entstand die Idee einer Anlage mit Zwerggeissen, eine Art Streichelzoo. Ziel ist es, eine Institution zu schaffen, die sowohl den Bewohnern als auch der Bevölkerung dient. Wir möchten damit Jung und Alt zusammenführen und einen gemeinsamen Begegnungsort schaffen.

Wie kann man sich diesen Park vorstellen, was wird geboten, welchen Zweck hat er?

Den Geisslipark kann man betreten. Er soll die Sinne stimulieren, Erinnerungen an früher wecken, den Kontakt mit Tieren fördern. Das alles ist für ältere Personen wichtig. Auch demente Personen reagieren sehr positiv auf Tiere. Also hat der Park auch einen therapeutischen Aspekt. Auf der anderen Seite sollen auch Kinder oder Angehörige hier einen kleinen Event erleben. Die Idee ist, beide Gruppen mit unserem Angebot anzusprechen und zusammenzuführen.

Welche Grösse hat die Anlage?

Die Anlage hat nicht die Grösse eines ganzen oder halben Fussballfeldes. Die Wiesenfläche zwischen den heute bestehenden Gehwegen bietet aber genügend Platz, um das Projekt auf einer ansprechend grossen Fläche umzusetzen. Der kleine Spielplatz auf der Wiese wird dafür aufgehoben – alternative Lösungen sind angedacht, und es hat in der nahen Umgebung schon ein gutes Angebot an Spielplätzen. Aber diese kleine Fläche, welche die Bewohnerinnen und Bewohner zum Spazieren nutzen, bietet sich ideal an, um unser Geissenprojekt umzusetzen.

Sie planen eine Zusammenarbeit mit dem Tierpark Goldau. Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?

Der Tierpark hat uns bezüglich Geissli- park beraten und auch bei der ganzen Planung unterstützt, vor allem auch bei der Umsetzung des Parkes, damit er tiergerecht ist. Der Tierpark Goldau mit Tierarzt Martin Wehrle ist der ideale Partner für uns, zumal die Tiere uns vom Tierpark Goldau zur Verfügung gestellt werden und wir die entsprechenden Instruktionen für die artgerechte Tierhaltung erhalten.

Was soll dieser Geisslipark kosten, und wie wollen Sie das Projekt finanzieren?

Wir rechnen mit Kosten von rund 70 000 Franken. Einen Teil davon möchten wir gerne mit Sponsoring finanzieren. Wir werden Gönner, Stiftungen und Private ansprechen, aber auch die Öffentlichkeit ist aufgefordert, das Projekt zu unterstützen. Wir machen ein modernes Sponsoring, bei dem auch beispielsweise mit Twint vor Ort gespendet werden kann. Eine Informationstafel wird dort über das Projekt und die Finanzierung informieren. Auch die Stiftung übernimmt einen Teil der Finanzierung. Sollten mehr Mittel dem Projekt zufliessen, als benötigt werden, verwenden wir die Spenden für weitere Projekte. Ideen sind bereits vorhanden. Auch im «Mythenpark» in Goldau möchten wir den Bewohnern etwas zur Bereicherung des Alltags bieten.

Benötigen Sie für den Geisslipark eine Baubewilligung, und ist diese bereits in die Wege geleitet?

Es braucht dafür eine Baumeldung. Die Formalitäten sind durch unsere Stiftung beziehungsweise Stiftungsräte mit entsprechenden Fachkenntnissen bereits in die Wege geleitet worden. Das Projekt ist auch mit der Gemeinde Arth bereits vorbesprochen.

Ivo Kennel, Stiftungsratspräsident: «Mit dem Geisslipark, einem Streichelzoo vor dem ‹Chriesigarte›, möchten wir eine Plattform bieten, auf der sich Jung und Alt begegnen können.»Bild: Erhard Gick

Wann wird mit der Gestaltung der Anlage begonnen, und wann steht sie den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung?

Sobald die formalen Angelegenheiten abgeschlossen sind und die Finanzierung sichergestellt ist, möchten wir mit der baulichen Umsetzung beginnen. Baustart ist diesen Frühling. Wir möchten gerne an Ostern die erste Saison eröffnen können.

Wer sorgt oder besser wie wird für den Unterhalt der Tiere gesorgt?

Verantwortlich ist unsere Förderstiftung Pflegezentren Gemeinde Arth. Sie sorgt für den Unterhalt. Noch offen ist, wie das organisiert wird. Wir suchen auch noch Freiwillige, die sich gerne engagieren möchten. Wir sehen aber auch eine Möglichkeit, dass vonseiten der Bewohner eine Lösung gefunden werden kann. Wir haben uns noch nicht festgelegt.

Was passiert über die Wintermonate mit den Geissli?

Über die Wintermonate kehren die Geissli in den Tierpark Goldau zurück. Offen ist ausserdem, wie viele Tiere uns zur Verfügung gestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Tierpark wird berechnet, wie viele uns auf der zur Verfügung gestellten Fläche besuchen dürfen.

In Arth soll die Minigolfanlage mittelfristig zum Alterszentrum Hofmatt oder zum «Chriesigarte» zügeln. Ist das im Sinne der Stiftung?

Die Ideen dazu sind seitens der Gemeinde Arth angedacht. Falls es so weit kommt, sind wir offen für das Projekt. Wir stehen einem solchen Ansinnen positiv gegenüber. Es ist ein weiterer Ansatz, Jung und Alt in der Gemeinde zusammenzuführen. Ich kann mir auch vorstellen, dass vereinzelte Bewohnerinnen und Bewohner vom erweiterten Angebot gerne profitieren möchten.

Begrüssen Sie solche Attraktionen oder Aktivitäten in der Nähe der Alterszentren?

In jedem Fall. Unsere unterstützten Institutionen befinden sich in den Dorfzentren. Wenn dafür Platz vorhanden ist, schaffen wir gerne Attraktionen oder bieten Hand dazu. Wie bereits angesprochen, würden wir gerne auch eine Belebung im Zusammenhang einer baulichen Veränderung im «Mythenpark» in Goldau anpacken. Projekte sind vorhanden, aber noch nicht spruchreif.