Tierpark: Bald Startschuss für bärenstarke Anlage

Umsatz und Eintritte im Tierpark Goldau konnten im letzten Berichtsjahr um über 10 Prozent gesteigert werden. Negatives hat sich inzwischen zu Erfreulichem entwickelt.

von Erhard Gick

Das grösste High-Light dürfte die Bären- und Wolfsanlage sein. «Sie kann jetzt gebaut werden, alle Hindernisse konnten ausgeräumt werden», sagt Bernhard Reutener, Präsident des Vereins Natur- und Tierpark Goldau. Die Abwicklung des grossen Bauvorhabens Bär- und Wolfanlage und die Struktur des Natur- und Tierparks Goldau mit der Stiftung und dem Verein haben umfangreiche grundlegende Abklärungen erfordert. Diese sind nun abgeschlossen, wie Reutener erläutert. Reutener bestätigte auf Anfrage, dass der Tierpark Goldau den Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) über den ganzen Park erarbeitet habe. Dies habe zu den erwarteten Ergebnissen geführt, sagt Reutener.

«Der Natur- und Tierpark Goldau ist hervorragend erschlossen, und es ist ein Glücksfall, dass die Liegenschaft ‹Grosswiyer› Eigentum der Stiftung Natur- und Tierpark Goldau ist. So kann diese schöne Naturlandschaft aufgewertet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Gegen den UVB wurden keine Einsprachen erhoben, sodass wir mit einer baldigen Genehmigung rechnen. Mit der Zustimmung zum UVB wird auch die lang ersehnte Baubewilligung für die Bär- und Wolfanlage Tatsache.» Dieser Umstand wird ausserdem durch die Tatsache gestützt, dass eine umweltverträgliche Entsorgung der Altlasten im Grosswiyer sichergestellt ist. «UVB und Altlastenentsorgung sind behördlicherseits bewilligt, es können keine Einsprachen mehr erfolgen. Diese beiden Erweise waren die Grundlage für die definitive Bewilligung der Wolf- und Bärenanlage.» Der Bau der Bärenanlage koste rund 6 Millionen Franken, rund 50 Prozent davon seien bereits sichergestellt. Reutener rechnet damit, dass im Spätsommer oder Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

Mehr Umsatz, mehr Eintritte

Der Tierpark Goldau habe im letzten Berichtsjahr eine Konsolidierungsphase durchlaufen. Nach der bisherigen Zählart konnte der Park wieder kräftig zulegen und seine Besucherzahlen um 10,7 Prozent auf 348 722 Eintritte steigern. «Damit konnten wir zu den früheren Besucherfrequenzen aufschliessen», hält Präsident Bernhard Reutener fest. Besser noch: neustens darf der Natur-und Tierpark seine Zahlen im Finanzbericht nach dem Schlüssel des Verbandes Deutscher Zoodirektoren aufführen. Konkret bedeutet dies, dass Familienbillette, Einzeljahresabonnemente und Familienabonnemente mit einem genau festgelegten Faktor hochgerechnet werden dürfen. Der Tierpark Goldau generierte mit dieser Berechnung (vom 1.04.2006 bis 31.03.2007) 821 458 Eintritte.

Der Tierpark erwirtschaftete in seinem vergangenen Jahr 6,278 Millionen Franken (Vorjahr 5,863 Millionen). Die höheren Eintrittszahlen haben dabei einen grösseren Einfluss auf den gesteigerten Umsatz erwirkt, aber nicht nur. Im Bereich Spenden (218 872 Franken) und Mitgliederbeiträge (763 573 Franken) konnte der Tierpark erneut zulegen. Auch im Bereich Patenschaften (134 425 Franken) konnte eine leichte Steigerung erwirkt werden. Insgesamt zeigt die Rechnung, dass die Sympathien für den Tierpark in allen Bereichen gestiegen sind. Allerdings fielen die Aufwände im Berichtsjahr höher aus als die Einnahmen. Auf 6,533 Millionen Franken belaufen sich die Aufwendungen, das zu einem negativen Jahreserfolg von 218 393 Franken. Der Natur- und Tierpark arbeitet ohne staatliche Hilfe.

Arterhaltung und Jahresmottos

Der Tierpark Goldau investierte wieder beträchtliche Mittel in die Arterhaltung. So konnte wieder ein Bartgeier mit Erfolg ausgewildert werden. Wisente aufgezogen werden oder ein Weidehopf der Vogelwarte Sempach übergeben werden. Parkintern wurden letztes Jahr verschiedene Jahresmotti umgesetzt. Das Hauptthema war dem Wald gewidmet. Marketingmässig leistete sich der Park einen neuen Auftritt. «Bereits auf der Autobahn A4 wird auf unseren Park aufmerksam gemacht, das zahlt sich aus», sagt Bernhard Reutener.