«Nicht nur die Kinder sind älter, ich kann den Aufwand auch besser abschätzen»

SVP-Präsidium

Bis am 19. Januar will sich SVP-Vizepräsident und Nationalrat Marcel Dettling Zeit lassen. Dann entscheidet er, ob er die Nachfolge von SVP-Präsident Marco Chiesa antreten wird. Der Ybriger im Interview.

Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz, 29.12.2023

Marco Chiesa tritt als SVP-Präsident zurück. Das sind News. Wie lange wissen Sie schon davon?

Wir in der Parteileitung waren auch überrascht, auch wenn er uns selbstverständlich schon zwei, drei Tage vor der Öffentlichkeit informierte.

Als Vizepräsident und erfolgreicher Wahlkampfleiter gelten Sie nun als Topfavorit für die Nachfolge. Haben Sie sich schon entschieden?

Nein, ich habe mich noch nicht entschieden – weder dafür noch dagegen. Ich werde jetzt aber die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr nutzen, um mir intensiv Gedanken zu machen.

Sie waren schon vor rund vier Jahren in der gleichen Situation. Damals sagten Sie Nein und wollten das Präsidium nicht übernehmen. Was ist heute anders?

Damals waren die Kinder viel kleiner. Sie sind zwar auch jetzt noch nicht allzu alt, aber die Situation ist heute trotzdem anders.

Dann ziehen Sie eine Kandidatur ernsthaft in Erwägung und sagen nicht einfach ab?

Genau, ich überlege mir eine Kandidatur tatsächlich ernsthaft. Nicht nur die Kinder sind älter, ich habe mittlerweile auch mehr Erfahrungen und kann den Aufwand besser abschätzen. Als Mitglied des Präsidiums und als Wahlkampfleiter bin ich viel näher dran als damals. Ich weiss: Das Präsidium würde noch mehr zu tun geben, aber ich weiss in etwa, was mich erwarten würde.

«Marcel Dettling wäre eine Superlösung.»
Roman Bürgi, Nationalrat und Präsident SVP Schwyz

Bis wann fällen Sie einen Entscheid?

Die Findungskommission hat den Termin vorgegeben. Der Eingabetermin für Kandidaturen ist am 19. Januar. Bis dahin nehme ich mir Zeit.

Auf einer Skala von eins bis zehn: Täuscht das oder liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie antreten, jetzt bei acht oder neun?

(Lacht) Dazu sage ich nichts. Dann könnte ich ja gleich sagen, ob ich antrete oder nicht. Nein, nochmals: Ich werde mir zusammen mit meiner Frau in den nächsten Tagen Gedanken machen und mich darüber intensiv unterhalten. Für abschliessende Entscheide ist es zu früh. Es spielt ja auch eine Rolle, ob es Alternativen gibt oder aus welchen Regionen andere mögliche Kandidaten antreten werden.

Marcel Dettling überlegt sich, das Parteipräsidium der SVP Schweiz zu übernehmen.
Bild: Andreas Seeholzer

«Marcel Dettling erfüllt alle Voraussetzungen»

Für Neo-Nationalrat und Schwyzer SVP-Präsident Roman Bürgi ist der Fall klar: Marcel Dettling soll für die Nachfolge von Parteipräsident Marco Chiesa antreten. «Marcel Dettling wäre eine Superlösung. Er erfüllt alle Voraussetzungen», sagt der Goldauer SVP-Politiker auf Anfrage.

Dettling sei «zweisprachig, etabliert und integer». Er habe sich im Vizepräsidium und als Wahlkampfleiter einen guten Namen geschaffen. Er sei fleissig und verlässlich und habe, so Bürgi, deswegen auch im Bundeshaus einen guten Ruf und sei auch in den anderen Fraktionen anerkannt. Nicht zuletzt habe er im Kanton Schwyz sein Mandat mit dem besten Resultat aller Kandidierenden verteidigt.

«Er muss es nur wollen», stellt Bürgi klar und verweist darauf, dass die gleiche Frage ja schon vor über drei Jahren im Raum gestanden habe. Die Geschäftsleitung der Kantonalpartei werde sich mit Dettling nun an einen Tisch setzen und mit ihm das Gespräch suchen. (adm)

Siehe auch:

SVP nominiert drei bisherige Regierungsräte

MEDIENMITTEILUNG

Vor der ausserordentlichen Generalversammlung hat die Schwyzer SVP Kantonalpartei am 14. Dezember in Einsiedeln ihre drei bisherigen Regierungsräte André Rüegsegger, Herbert Huwiler und Xaver Schuler für die Wahlen vom 3. März 2024 nominiert. Die SVP ist erfreut darüber, mit diesem vielseitigen Dreiergespann in den Wahlkampf zu ziehen.

Landammann André Rüegsegger setzt sich seit 12 Jahren mit grossem Engagement im Regierungsrat für unsere Bevölkerung ein. Nach 8 Jahren im Sicherheitsdepartement engagiert sich der gelernte Jurist und Rechtsanwalt nun bereits seit 4 Jahren als Vorsteher des Baudepartements. In dieser Zeit hat Rüegsegger verschiedene Infrastrukturprojekte bereits massgeblich vorangetrieben. Bei einer Wiederwahl, so bekräftigt der 47-Jährige sein Bestreben, will er sich weiterhin leidenschaftlich für die Realisierung von Strassen und Infrastrukturprojekten im Kanton einsetzen.

Der Schwyzer Finanzdirektor Herbert Huwiler präsentiert sich ebenfalls vor der Versammlung und erläutert seine Motivation, sich eine weitere Amtszeit in der Regierung einzusetzen. Als versierter Zahlenmensch fühlt sich Huwiler im Finanzdepartement zu Hause. Neben der Verantwortung für die Finanzen ist er auch für Personal und die IT zuständig. Huwiler bekräftigt vor der Versammlung seinen Enthusiasmus und seine Bereitschaft, weitere vier Jahre im Regierungsrat aktiv tätig zu sein.

Der amtsjüngste der drei SVP-Regierungsräte, Xaver Schuler, strebt ebenfalls eine weitere Amtszeit in der Regierung an. Nachdem er sich im letzten Jahr gut in seiner neuen Rolle als Sicherheitsdirektor eingelebt hat, ist er bestrebt, seine Arbeit im Gremium auch in der kommenden Legislaturperiode fortzusetzen.

Die Versammlung unterstützt einstimmig die drei amtierenden Regierungsräte und nominiert sie für eine erneute Kandidatur am 3. März 2024. Die SVP ist stolz darauf, mit drei erfahrenen und vielseitigen Kandidaten in den Kampf um die Sitze in der Regierung des Kantons Schwyz zu ziehen.

Nach der Nominierung der Regierungsratskandidaten leitete Nationalrat und Parteipräsident Roman Bürgi durch die regulären Traktanden. Ein weiteres Thema war der Antrag auf eine Volksinitiative von Alexander Lacher, die eine Erhöhung der Steuerabzüge für Krankenversicherungen vorsieht, um den Mittelstand effektiv zu entlasten. Ein entsprechender Vorstoss mit ähnlicher Absicht wurde vom Kantonsrat in der Novembersession leider abgelehnt. Die Generalversammlung stimmte dem Antrag zu, wobei die Geschäftsleitung die Zuständigkeit für die mögliche Lancierung einer Initiative erhielt. Vor der Umsetzung ist es der Geschäftsleitung jedoch wichtig, die finanziellen Auswirkungen von zusätzlichen Abzügen gründlich zu prüfen.

Zum Abschluss wurde dem langjährigen SVP-Ständerat Alex Kuprecht durch SVP-Regierungsrat Herbert Huwiler in einer Laudatio für sein langjähriges politisches Wirken gedankt. Alex Kuprecht war zunächst Kantonsrat und fungierte in den Jahren 2001/2002 als Kantonsratspräsident. Nach seiner Wahl in den Ständerat im Jahr 2003 vertrat er unseren Kanton Schwyz 20 Jahre lang als starke, verlässliche Stimme, 2021/2022 war er Ständeratspräsident. Da Alex Kuprecht bei den letzten eidgenössischen Wahlen nicht mehr antrat, endet nun seine politische Karriere. Die Schwyzer SVP würdigte seinen enormen Einsatz zugunsten der Bevölkerung und dankte ihm für sein grosses und langjähriges Engagement.

Gerhard Pfister, der grosse Wendehals

In den Sümpfen von Bern – Episode 249

Unsere Medien behandeln den Mitte-Präsidenten Gerhard Pfister nach den eidgenössischen Wahlen wie einen Halbgott. In Wirklichkeit ist er das grösste Chamäleon in der Schweizer Politik. Klopfen wir einmal seine Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt ab. Und wie steht es eigentlich in Wirklichkeit um seinen angeblichen Erfolg? Sehen Sie hierzu meinen Kommentar.

Einladung zur Nominationsversammlung Kantonsratswahlen 2024

Datum
Mittwoch, 29. November 2023
Zeit
19.00 Uhr
Ort
Restaurant Schöntal, Brauistube, Oberarth

Geschätzte Mitglieder der SVP Arth – Oberarth – Goldau

Für die anstehenden Kantonsratswahlen vom 3. März 2024 laden wir zur Nominationsversammlung ein.

Traktanden

  1. Begrüssung
  2. Wahl der Stimmenzähler
  3. Vorstellung der Kantonsratskandidaten
  4. Fragen und Diskussion
  5. Nomination der Kandidaten
  6. Beschluss zur Liste
  7. Verschiedenes

Wir freuen uns auf eure zahlreiche Teilnahme!

Martin Inderbitzin, Präsident
079 640 59 91

Einladung

Einladung zur ao. Generalversammlung 2023

EINLADUNG
zur
ao. Generalversammlung

Donnerstag, 14. Dezember 2023, 20.00 Uhr

Hotel Drei Könige
Paracelsuspark 1
8840 Einsiedeln

Programm

20.00 Uhr
Eröffnung durch den Parteipräsidenten Roman Bürgi, Goldau

20.15 Uhr
Nominationsversammlung Regierungsrat

20.45 Uhr
ao. Generalversammlung 2023

  1. Begrüssung
  2. Wahl von Stimmenzählern
  3. Protokoll Generalversammlung vom 20. März 2023
  4. Budget 2024
  5. Bericht der Kontrollstelle zum Budget 2024
  6. Terminkalender 2024
  7. Anträge
  8. Verschiedenes

Anträge zu den Traktanden müssen schriftlich spätestens 5 Tage vor der Versammlung, bis am 7. Dezember 2023 bei Roman Bürgi, Schöneggweg 30a, 6410 Goldau (r.buergi@buergi-grill.ch) eingegangen sein.

Die Geschäftsleitung dankt allen Mandats- und Funktionsträger/innen für die Mitarbeit und aktive Unterstützung bei der Umsetzung der SVP-Politik.

Goldau, 10.11.2023

SCHWEIZERISCHE VOLKSPARTEI KANTON SCHWYZ
Präsident Roman Bürgi
Sekretär Sämi Lütolf

Einladung

Wir nehmen Abschied von Ruedi Imlig-Annen

21. Juni 1948 – 12. Oktober 2023

Ruedi wurde als Karl Rudolf Imlig am 21. Juni 1948 in der Stadt Basel geboren – am längsten Tag, wie er immer sagte. Seine Eltern Rosly und Karl Imlig waren 1947 nach Basel gezogen, um dort eine Molkerei zu führen. In Basel verbrachte Ruedi seine ersten Lebensjahre, und ein Erlebnis zeigte bereits seine lebenslange Leidenschaft für Süsses: Als Kleinkind lief er seiner Mutter in der Stadt davon und wurde vor dem Schaufenster einer Bäckerei gefunden, wo er um Süsses bettelte.

1950 zog die Familie zurück nach Goldau, wo Ruedis Vater Karl die Käserei von seinem Vater übernahm. Ab November des gleichen Jahres leistete Ruedi ein kleiner Bruder Gesellschaft.

Die beiden Buben verbrachten eine schöne Kindheit und so manch ein Abenteuer miteinander. Rauchen im nahe gelegenen Wald, bei dem der Grossvater die Buben überraschte, und ein Pinkelwettbewerb vorm Hintereingang des Elternhauses, der von den Klosterfrauen im Alten Schulhaus beobachtet und sogleich im elterlichen Laden gemeldet wurden, sind zwei Erlebnisse, von denen er uns erzählte.

Die Schule besuchte Ruedi in Goldau und später in Arth. Dabei neckten die Goldauer Buben gerne die Arther Mädchen mit Hagräffli, die sie auf dem Schulweg auf die Mädchenbeine spickten. So verliefen die ersten Zusammentreffen zwischen Ruedi und Margrit wohl eher unromantisch.

Nach der Schule wurde Ruedi auf Verlangen des Vaters nach Freiburg geschickt, wo er Französisch lernen sollte. Als Milchmann hatte er die Aufgabe, Milch an Kunden auszuliefern. Auch ein Mädcheninternat war auf der Liste, und so ergab es sich, dass er bei seinen Besuchen regelmässig Briefe an den Klosterfrauen vorbeischmuggelte, die den Briefverkehr ihrer Schützlinge streng kontrollierten. Ruedi war in dieser Zeit auch oft in der Garage von Rennlegende Jo Siffert zu Gast. Vermutlich begründete sich hier die Freude am schnellen Autofahren, welche seiner Mutter viele schlaflose Nächte bereitete. Trotz dieser schönen Erlebnisse wurde Ruedi im Welschland von grossem Heimweh geplagt und war froh, als er endlich wieder heimkehren durfte.

Der Familientradition folgend, ergriff Ruedi den Beruf des Käsers. Die Lehrjahre verbrachte er unter anderem in Hünenberg und Schenkon. Nach der Lehre verlangte sein Vater die Rückkehr in den elterlichen Betrieb. Dies führte dazu, dass Ruedi auch Milch ans Restaurant Bauernhof ausliefern musste. Dort in der Küche arbeitete ein Mädchen mit schönen Beinen, welches er bald ins Kino Arth ausführte. 1970 läuteten dann die Hochzeitsglocken. Mit seiner Margrit machte Ruedi Reisen nach Österreich, Jugoslawien, England und Italien, wo die beiden mehrere Formel-1-Rennen besuchten.

1971 war die Geburt des ersten Sohnes Roland, und bereits im März 1972 folgte Andreas. 1981 machte Tochter Sarah die Familie komplett.

Ende der 70er-Jahre liebäugelte Ruedi damit, ein Pony zu kaufen. Diesem Unterfangen stellte sich sein Vater Karl aber entgegen, obwohl er selbst der Kavallerie angehört hatte. Er vertrat die Meinung, dass kein Pferd mehr unter sein Dach kommen sollte. Als Karl auf Reisen war, nutzte Ruedi die Gelegenheit, um das ersehnte Pferdchen zu kaufen. Damit begann seine Leidenschaft für das Kutschenfahren. Unzähligen Hochzeitspaaren und Jubilaren bereitete er damit einen unvergesslichen Ehrentag. Bei seinen täglichen Kutschenfahrten durch Goldau und die umliegenden Orte waren die Pferdeglöckchen schon von Weitem zu hören, und so kam es häufig zu spontanen Mitfahrern, über die sich Ruedi immer freute. Das Hobby brachte ihm viele langjährige Freundschaften, und wenn im Kavallerieverein Schwyz Arbeit anfiel, war Ruedi stets zur Stelle.

1983, nach dem Unfalltod seines Vaters Karl, übernahm Ruedi die Käserei, die Schweinemästerei und den Lebensmittelladen. Damit standen ihm harte Geschäftsjahre bevor, die er mühsam meisterte. Die Milchtour bis nach Arth und der Winterdienst, den er viele Jahre lang übernahm, bereiteten ihm aber stets Freude.

Ab 1989 war Ruedi auch politisch aktiv. Acht Jahre war er OAK-Rat und von 1997 bis 2016 Mitglied des Bezirksrats. Diese Aufgaben erfüllten ihn mit Stolz, und er schätzte die Kameradschaften, die er bei der Ausübung dieser Ämter geknüpft hatte.

1994 musste Ruedi aus wirtschaftlichen Gründen seine Käserei verkaufen. Die Schweinemästerei führte er noch bis 2013 weiter.

Früh wurde Ruedi zum ersten Mal Grossvater – er war ein Grossdädi, mit dem man viel unternehmen konnte und bei dem es nie langweilig war. Die fünf Grosskinder waren sein Stolz, und er nahm sie gerne mit, um am Stammtisch zu referieren, Kutsche zu fahren oder mit dem Jeep seine vielen Kollegen und Freunde zu besuchen. Er war oft der Retter in der Not, wenn es galt, unverhofft jemanden von A nach B zu fahren, weil der Bus oder Zug bereits verpasst war.

Nach Aufgabe des Pferdehobbys war Ruedi bei jedem Wetter mit seiner Margrit und dem Hund im Dorf unterwegs. Er genoss die neue Freiheit, die auch wieder Reisen und den Besuch seiner Freunde im Ferienhaus in Italien zuliess. In der Dorfgarage fand er eine neue Aufgabe als stets pünktlicher Znüni-Kurier, Teile-Abholer oder Auto-Vorführer. Familie und Bekannten nahm er mit seinen Entsorgungstouren viel Arbeit ab.

Immer einen Scherz auf der Zunge, immer zu einem Schwatz bereit und stets interessiert am Geschehen rund um ihn herum – so lebendig, mit Schalk in den Augen, bleibt er in unserer Erinnerung.

Papi, wir wünschen dir eine gute Reise. Du hattest es oft nicht leicht, gingst aber immer mit ganz viel Leichtigkeit durchs Leben. Du fehlst uns so sehr!

Publiziert im «Bote der Urschweiz», 9. November 2023