Am Samstag 10. August 2002 brannten im Alpenraum von Slowenien bis Nizza rund 60 offizielle Feuer in den Alpen. Das 10. Alpenmahnfeuer auf dem Rossberg oberhalb von Goldau thematisierte den Schwerverkehr durch die Alpen.

Es regnete nicht nur an der Street Parade, sondern auch in der Zentralschweiz. Trotzdem konnte Co-Präsident Andreas Marty im Namen der SP-Sektion Arth-Goldau ein gutes Dutzend Teilnehmende im Härzig am Rossberg begrüssen. Marty wies darauf hin, dass das Manifest „Feuer in den Alpen“ ein Projekt im UNO-Jahr der Berge 2002 sei. Dieses Manifest fordert vor allem eine Reduzierung des Schwerverkehrs. Marty begrüsste als Referentin die Urner SP-Landrätin Edith Rosenkranz.

Zunahme des Verkehrs am Gotthard

Rosenkranz führte aus, dass sich der Alpentransit-Schwerverkehr seit der Eröffnung des Gotthardtunnels versiebenfacht habe. Jede Verbesserung der Strasse führte unweigerlich zu mehr Verkehr. Die Brandkatastrophe vom 24. Oktober 2001 setzte diesem Trend ein Ende. Zur Verbesserung der Sicherheit im Tunnel wurde nach der Wiedereröffnung das Dosiersystem eingeführt. Dadurch wurde sichergestellt, dass sich im Tunnel keine LKW mehr kreuzten. Die Vorteile zeigten sich sofort: die Sicherheit wurde markant erhöht und es erfolgte eine Reduktion der LKW-Fahrten von 5’000 auf 3’500 pro Tag. Das neue System brachte auch Nachteile: Die Bevölkerung in Autobahnnähe wurde gestört durch die langen Stauräume mit den unzähligen Lastwagen. Sie hatten Hupkonzerte, wilddeponierte Abfallberge und Fäkalien zu erdulden. Zudem wurde auch der LKW-Nahverkehr massiv behindert.

Neues Dosiersystem

Heute wird im 2 Stundentakt gefahren. Mit dem neuen Tröpfchen-System durchquert nun alle 2 – 3 Minuten ein LKW den Tunnel. Die Benachteiligungen des Nahverkehrs der Tessiner und Urner LKW sollen beseitigt werden. Rosenkranz forderte zudem eine Fairplay-Aktion der Lastwagenchauffeure um unschöne Exzesse in den Warteräumen zukünftig zu verringern. Sie bat auch die Nachbarkantone um Solidarität. Uri sei nicht in der Lage, für alle wartenden LKWs Warteräume bereit zu stellen. Sie betonte, dass die durch den Kanton Schwyz führende N4 künftig via Knonaueramt beträchtlich mehr Lastwagen dem Kanton Uri zuführen werde und somit auch LKW-Warteräume einrichten müsse. Auch der Kanton Schwyz wird in Zukunft noch mehr unter dem LKW-Verkehr zu leiden haben!

Keine zweite Röhre

Rosenkranz wünschte vom Kanton Schwyz Unterstützung im Kampf gegen die zweite Röhre auf der Gotthardautobahn. Mehr Kapazität bringe noch mehr Schwerverkehr! Es gelt jetzt vor allem den Schwerverkehr auf die NEAT umzulagern und so der Bahn zum wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen. Sie legte zudem Wert auf die Beibehaltung des Dosiersystems und der LKW-Warteräume. Ohne gezielte Steuerung des Schwerverkehrs werde unweigerlich der Verkehrskollaps erfolgen – nicht nur am Gotthard, sondern auch in den Agglomerationen und Städten.

Die Flamme weitertragen

Anschliessend wurde der von den „Feuermeistern“ Fredi Lüönd und Hansruedi Schmid errichtete Holzstoss trotz strömendem Regen erfolgreich entfacht. Das Feuer war ein flammendes Signal für die Erhaltung der Alpen. Mit Speis und Trank fand der Abend am Schärmen einen gemütlichen Ausklang.

SP Arth-Goldau, Parteileitung


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