Wahlsonntag

Marcel Dettling und Roman Bürgi (beide SVP), Heinz Theiler (FDP) und Dominik Blunschy (Mitte) sind gewählt. Josef Ender überraschte mit einem fulminanten Ergebnis.

Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz, 22.10.2023

Die Schwyzer Nationalratsdelegation wird ein völlig neues Gesicht haben. Von den vier Sitzen verbleibt als einzig Bisheriger der Oberiberger Marcel Dettling (SVP) in der grossen Kammer. Neu dazustossen werden mit Heinz Theiler (FDP) und Roman Bürgi (SVP) gleich zwei bekannte Gewerbler aus Goldau. Dominik Blunschy (Die Mitte) verteidigte den Sitz, der nach dem Rücktritt von Alois Gmür frei wurde.

Die hohe Wahlbeteiligung und die Tatsache, dass gleichzeitig noch über eine kantonale Vorlage abgestimmt werden musste, verzögerte die Auszählung massiv. Zu den letzten Gemeinden gehörten in Innerschwyz der Hauptort Schwyz, aber auch Einsiedeln. Die Wahlbeteiligung lag bei hohen 54,6 Prozent.

Zu einem eigentlichen Höhenflug setzte die SVP an, nicht zuletzt dank der Freien Liste von Josef Ender. Die SVP allein erzielte einen Wähleranteil von 35,86 Prozent und lag damit leicht unter den 36,9 Prozent von 2019. Ender erreichte alleine fast 9 Prozent Wähleranteil, sodass die SVP-Listenverbindung zu 44,8 Prozent und locker zu zwei Mandaten kam. Dettling wurde mit 30922 Stimmen wiedergewählt, und Petra Gössi schaffte die Wiederwahl in den Grossen Rat mit 16398 Stimmen. Weil sie gleichzeitig erfolgreich für den Ständerat kandidierte, wurde Heinz Theiler mit 8280 Stimmen neu als FDP-Nationalrat gewählt. Roman Bürgi (SVP) erzielte mit 18549 Stimmen deutlich mehr Zuspruch. Als Vierter im Bunde schaffte der Schwyzer Dominik Blunschy mit 8707 Stimmen die Wahl.

Ender überraschte alle. Ihm wurde zwar schon im Vorfeld ein gutes Abschneiden prognostiziert, doch sein Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Insgesamt kam er auf 14963 Stimmen. Damit lag er zwar rund 1500 Stimmen hinter Petra Gössi, doch übertraf sein Resultat jenes von Theiler und Blunschy bei Weitem.

Damit wird die Schwyzer Nationalratsdelegation in Bern rein männlich. Die grossen Erwartungen der Frauen, die sich überparteilich engagierten, erfüllten sich – mit Ausnahme des Ständeratssitzes von Petra Gössi – nicht. Zwar standen mit fast 50 Frauen noch nie so viele Frauen auf den Wahllisten, doch selbst jene, die als Erste aufgeführt wurden, schafften den Sprung nicht und erhielten vergleichsweise nur wenig Sukkurs.

Von links: Die gewählten Nationalräte Dominik Blunschy (Die Mitte), Roman Bürgi (SVP) und Hein Theiler (FDP).