Die „Alte Mühle“ wurde 1686 gebaut, wie an der Hausinschrift abzulesen ist.

Verschreibungsurkunden geben darüber Auskunft, was im 17. und frühen 18. Jahrhundert alles zu der Liegenschaft der Mühle gehörte. Neben der eigentlichen Kornmühle werden folgende Einrichtungen genannt: Ribi (Hanf vom Stengel reiben), Stampf (Gewürz und Tabak verstampfen), Walki (brettiges Leinentuch walzen, bis es fein und weich ist), Schleifi [Messer usw. schleifen) und Oeltrotten (Raps- und Baumnussölgewinnung). Diese Mehrfachnutzung der Wasserkraft war durchaus üblich und ist auch für viele andere Mühlen der Region belegt. Oft gehörte auch noch ein Sägereibetrieb dazu.

Die Mühle wurde anfänglich durch drei Wasserräder betrieben. Zwei Wasserräder sind noch erhalten.

Um die Mitte des 19. Jahrhundert ist erstmals eine Nutzung als Bäckerei belegt. Daneben sollen sich auch noch eine Schuhmacherei, Wagnerei und Küferei in den Gebäulichkeiten befunden haben.

1917 kaufte Balthasar Fassbind, der Vater des jetzigen Besitzers, Franz Fassbind, die Mühle und betrieb neben der Bäckerei eine Mehl- und Futtermühle. Franz Fassbind übernahm die Liegenschaft 1963.