Die sogenannten Kosthäuser waren vom Besitzer der Seidenfabrik Stehli (Nr. O05) für die Fabrikarbeiter gebaut worden. Es handelt sich um sechs Mehrfamilienhäuser, die im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut und modernen Wohnbedürfnissen angepasst worden sind. Die Kosthäuser verfügten auch über einen Kinderhort.
Zu diesen ursprünglichen Arbeiterwohnungen gibt es eine Anekdote. Sie liegen an der Bergstrasse, die bis heute den Uebernamen “Chlapfgass” (Chlapf=Rausch) trägt Die Arbeiter erhielten am Samstag ihren wohlverdienten Zahltag, den sie am Feierabend im Wirtshaus in Most und Bier anlegten, und dann nach der Polizeistunde nicht eben nüchtern die “Chlapfgass” hinauf nach Hause schwankten. Dieser Übername lebt auch in der Bezeichnung der Oberarther Guuggemusig “Chlapfgassfäger” weiter.
Weiter geht es jetzt die “Chlapfgass” hinunter zu der letzten Station der “Kultur-Spur”.
Rechts oben auf dem Hügel fällt die grosse Villa auf, die der Direktor der Seidenfabrik für sich gebaut hat. Und wenn auch die ehemaligen Kosthäuser heute keinen ärmlichen Eindruck machen, kann man sich doch vorstellen, welchen Kontrast vor hundert jahren die Fabrikantenvilla zu den Arbeiterhäusern bildete.