Das Hotel „Adler“ war ursprunglieh eine Sust. Vor der Zeit der Eisenbahnen und ausgebauten Strassen benützte man für den Warentransport, wo immer möglich, das Wasser. An wichtigen Stellen, vor allem dort, wo vom Wasser auf eine Strasse gewechselt wurde, entstanden Warenumschlagplätze. Die Sust spielte eine wichtige Rolle als öffentliches Rast- und Lagerhaus, in dem gegebenenfalls auch Wegzölle eingezogen werden konnten.
Baulich ist eine Sust folgendermassen zu charakterisieren: Das gemauerte Erdgeschoss – als Lagerraum – ist relativ hoch und verfügt über ein stabiles (einbruchsicheres) Eingangstor. Im Obergeschoss befand sich meistens eine Wohnung für den Sustmeister. Das Gebäude war oft speziell durch Malerei an den Fassaden oder durch einen Dachknauf gekennzeichnet. Ausserdem standen die Susten natürlich in der Nähe des Seeufers.
Diese Eigenschaften kennzeichnen auch das Hotel „Adler“. Ein Anbau diente als Rossstall und Einstellraum für die Transportwagen und Kutschen. In der Nähe, am Ufer des Zugersees, stand das Zollgebäude. Der Zöllner war zugleich auch Postmeister und Briefträger.
Richtig turbulent ging es im Hotel „Adler“ auf dem Höhepunkt des Rigi-Tourismus zu und her, als in der Saison 60-80 Essen am Mittag ausgegeben wurden.