Am Mittwochnachmittag, 4. Oktober 2000 fanden – ferienbedingt – nur wenige Leute die Spur in den «Büecherlade Goldau» zur Karl-May-Quiz-Preisverleihung.
Der glückliche Gewinner aus Stein, AR, welcher mit seinen Eltern auf der Durchreise war, wusste ganz exakt alle Fragen, fand er doch als erprobter Karl-May-Fährtenleser heraus, dass die Lösungen auf Papier an der Eingangsfront des Büecherladens Goldau auf einer Schnur fein säuberlich aufgereiht hingen.
Hier die gestellten Quizfragen:
1. Von wann bis wann lebte der Dichter Karl May, 2. Welchem Indianerstamm gehörte Winnetou an, 3. Wie nannte sich Karl May im Orient, 4. Wie heisst die Schwester Winnetous und 5. Wie heisst der berühmte französische „Winnetou“-Darsteller (70)?
Lösung: 1. 1842-1912, 2. Apatschen (Mescaleros), 3. Kara Ben Nemsi, 4. Nscho tschi, 5. Pierre Brice
Hätten Sie’s auch gewusst?
Beni Berweger (14) gewann den dreibändigen Winnetou, Martina Reichlin (12), Goldau, gewann den 2. Preis, die illustrierte KM-Biografie.
Der aufgeweckte Enrico Di Seri, (11) aus Goldau hatte selbst auch alle Quizfragen erraten und konnte als Drittplazierter die faszinierende Erzählung «Nscho-tschi – die Häuptlingstocher» von Thomas Jeier aus der Hand von Frau Spichtig entgegennehmen. Er durfte dann die weiteren sieben Preise ziehen. Nehad Lekialiu und Monika Widmer gewannen je ein Buch, die weiteren Gewinner durften ein illustriertes Gesamtverzeichnis aller 82 Karl-May-Bände in der Buchhandlung in Empfang nehmen.
«Karl May – alias Old Shatterhand in der Schweiz»
Elmar Elbs, Leiter der Schweizer Karl-May-Freunde sprach anschliessend kurz über die drei Aufenthalte und das Wirken des grossen Abenteuer und Volksschriftstellers in der Schweiz. Ein älterer Besucher und Karl-May-Kenner aus Schwyz war überrascht, dass der Dichter 1893 in Böningen am Thunersee weilte.
Zu Beginn seiner grossen Orientreise durchquerte Karl May die Innerschweiz am 31. März 1899 per Zug. Über Lugano, wo er im Hotel Bellevue au Lac nächtigte und das Poem «San Salvatore» verfasste, fuhr er nach Genua weiter, wo er sich nach Ägypten einschiffte. Am 16. April schrieb der berühmte Schriftsteller an den Ufern des Nils zu mitternächtlicher Stunde die Gedichte «Am Vierwaldstättersee», «Auf Rigi-Kulm» und «Am Gotthard».
Im darauffolgenden Jahr, vom 21. September bis 5. Oktober 1901 suchte Karl May auf der Rigi die notwendige Ruhe für die beginnende Hetzkampagne gegen ihn. Er beendet hier auch die Erzählung «Et in terra pax», heute KMV-Bd.30 und verfasste eine Rehabilitationsschrift. Zuvor besuchte er noch am 20. September den Verleger des «Einsiedler Marien-Kalenders». In diesem Kalender wurden von 1894 – 1899 sechs Erzählungen des Autors publiziert. Heute sind diese im KMV-Bd. 10 und 23 vereinigt.
Eine deutschsprechende Touristin aus Japan war erstaunt, als ihr Elmar Elbs aus seinem Sammelbesitz die Karl May Erzählung «Durch die Wüste» in Japanischer Sprache in die Hand drückte und sie mit Vergnügen darin zu lesen begann. (Karl May gibt es in 36 Sprachen, inklusive Chinesisch!) In seinen abschliessenden Worten wies der Referent auf die Tätigkeit der Schweizer-Karl-May-Freunde hin und zitierte aus den «Leseerfahrungen mit Karl May in der Schweiz». In dieser, von ihm selbst verfassten und illustrierten Broschüre kommen 34 Autorinnen und Autoren, Jugendliche, Hausfrauen, Professoren und Politiker auf 40 Seiten zu Wort. Diese Broschüre ist zu Fr. 7.- im «Büecherlade» käuflich. Die Ausstellung selbst wurde des grossen Interesse wegen noch bis 14. Oktober 2000 verlängert, dann kam Harry Potter 4 zu Wort.
Der «Buecherlade Goldau» hat auf Grund des gestiegenen Interesses an Karl May die aktuellsten und berühmten Bücher vorrätig.
Hier eine kleine Empfehlungsliste von Elmar Elbs.