Stephanie Berger hat sich mit den «Farben der Königin» auseinandergesetzt und eine ganze Farbpalette erstellt. Die Rigi-Farben sind ein exklusives Produkt, das als Kunstelement eingesetzt werden kann.

Nicole Auf der Maur, Bote der Urschweiz

Grubisbalmbraun, Fruttligrün, Staffelweiss, Hochfluhbeige und Kulmrot: All dies sind Namen von Farben, die Stephanie Berger ins Leben beziehungsweise in den Farbkübel gerufen hat.

Als Abschlussarbeit der Malermeisterschule hat sie sich mit den verschiedenen Farben des Rigi-Gesteins auseinandergesetzt. «Während eines Spaziergangs hatte ich den Geistesblitz dazu», meint Stephanie Berger, «in fast jedem Garten der Gemeinde Arth liegen Steine der Nagelfluh.»

Die unterschiedliche Farbigkeit dieser Steine fasziniert sie. Die Malerin hat die verschiedenen Gesteine sortiert und zu Farbpigmenten verarbeitet. Erst musste sie mit grobem Werkzeug die Steine verkleinern. Damit die Körnung gleich ausfiel, wurde anschliessend gemahlt und gesiebt. «Irgendwann erhält man ein Pulver, das sogenannte Farbpigment», erklärt sie. Dieses Farbpigment wird mit Bindemittel vermengt, um anschliessend als Farbe an die Wand zu gelangen.

«Der Rohstoff ist natürlich, das Bindemittel, das ich benutze, ist auf Acrylbasis. Ich habe herausgefunden, dass dies die höchste Farbintensität ergibt», erklärt die 30-Jährige, die vor zwei Jahren die Malerei Ketterer GmbH als Inhaberin übernommen hat.

Sie stellt Unikate her

Durch den intensiven Herstellungsprozess sind die Farbpigmente aus Rigi-Gestein ein exklusives Produkt. «Es ist deswegen relativ teuer», so die Malermeisterin. Aufgrund dieses Faktes seien die «Farben der Königin» nicht als Farbe für eine ganze Hausfassade angedacht. «Am ehesten eignen sie sich dafür, um einen Teil einer Wand anzumalen», sagt Stephanie Berger. Quasi als Schmuck- oder Kunstelement.

Die junge Frau und Mutter von zwei Kindern malt selber gerne mit den unterschiedlichsten Farbpigmenten. Sie hat bereits Pigmente aus Arther Kirschkernen hergestellt. «Wenn jemand gerne ein kleines Gemälde mit regionalen Farbpigmenten haben möchte, bin ich immer offen dafür», sagt sie.

Es sind immer Unikate, die Malermeisterin Stephanie Berger herstellt. «Auch wenn ich für meine Arbeit eine gesamte Rigi-Farbpalette erstellt habe, mit Steinen als Farbgrundlage werde ich nie die genau gleiche Farbe herstellen können.»

Einige der Farben, die Stephanie Berger in ihrer Abschlussarbeit aus Rigi-Gestein hergestellt hat. Die dunkleren wurden zweimal gestrichen. Bild: Nicole Auf der Maur