Zivilschutzorganisation Arth-Lauerz

Die zweite Tranche des Wiederholungskurses 2000 «Lothar» der Zivilschutzorganisation Arth-Lauerz dauerte vom 8. bis 26. Mai. Während dieser drei Wochen waren insgesamt 150 Zivilschützer im Einsatz und räumten die Sturmschäden im Goldauer Schutt, am Rossberg und der Rigi auf. Damit wurde gleichzeitig auch der grösste Zivilschutz-WK aller Zeiten in der Gemeinde Arth abgeschlossen.

von Thomas Smolinski

Die Mitglieder der Zivilschutzorganisation Arth-Lauerz leisteten in diesem Jahr insgesamt fünf Wochen Einsatz, um die massiven Schäden, welche der Orkan «Lothar» am 26. Dezember 1999 in der Gemeinde verursacht hatte, – zumindest teilweise – zu beseitigen. Auf diese Weise wurde der fürs Jahr 2001 vorgesehene WK mit Bewilligung durch Gemeinde und Kanton, schon in diesem Jahr durchgeführt. Im Vordergrund der Arbeiten für die insgesamt rund 230 Zivilschützer standen die Instandstellung und Sicherung wichtiger Verkehrs- und Fusswege sowie Erholungs- und Alpgebiete.

Sicheres Erholungsgebiet Schutt

Das Goldauer Schutt-Gebiet war eines der drei Haupteinsatzgebiete. Hier wurden verschiedene Bäche vom meterhohen Sturmholz befreit. Des weiteren legten die Zivilschützer den erst letzten Oktober eingeweihten, neuen Vita-Parcours frei. Das Astmaterial wurde mit Hilfe eines grossen Häcklsers, den der Kanton Schwyz zur Verfügung stellte, zerkleinert. Das Häckselgut diente zur Verbesserung der Wege sowie zur «Tarnung» der teilweise recht breiten Erschliessungsstrassen, die zum Ausräumen des Holzes eingerichtet werden mussten. Der Zivilschutz verzichtete auf das Stapeln der Äste, um in Zukunft mögliche Waldbrände zu verhindern. Der vielbesuchte Schutt kann nun wieder als sicheres Naherholungsgebiet bezeichnet werden, in dem sich Familien, Schulklassen und Sportler ohne Risiko tummeln können.

Sicherungen am Rossberg

Unterhalb des Gniepen war die Zivilschutzorganisation Arth-Lauerz mit Aufräumarbeiten auf Alpweiden und Zufahrtsstrassen beschäftigt. Wiesen und Wege wurden von Ästen befreit. Dabei war – wie an allen anderen Schadensorten im Schutt und auf der Rigi auch – in erster Linie Handarbeit angesagt. Um die eigenen Leute nicht zu gefährden, verzichtete der Zivilschutz beispielsweise auf die Räumung des Fussweges unterhalb des Gniepen. Das Risiko eines Unfalls durch unsachgemässe Vorgehensweise in einem Gebiet, wo noch viel «Lothar»-Fallholz liegt, wäre zu hoch gewesen. Die Arbeit mit Motorsägen am Rossberg und auf der Rigi überliess der Zivilschutz den Profi-Holzern von der Unterallmeindkorporation.

Viele Arbeitsplätze auf der Rigi

Zu einer echten logistischen Herausforderung wurde der Einsatz auf der Rigi. Hier war man praktisch auf dem ganzen, gemeindeeigenen Gebiet gefordert. Entlang des Rigi-Bahn-Trassees von der Chräbelwand bis First wurden Sicherheitsräumungen vorgenommen. Die Zivilschützer befreiten den Geleiseschotter vom Humus, säuberten angrenzende Hänge von Ast- und Geröllmaterial und fällten mit Hilfe des «zivilschutzeigenen» Profi-Holzers Beat Schmidig Bäume. Auf der Talseite des «Ständli»-Skilifts wurden ebenfalls gefährliche Bäume geschnitten, Äste herausgeholt und verbrannt. Zivilschutzpflichtige Wagenführer der Rigi-Bahn waren bei diesen Arbeit eine wertvolle Hilfe, weil sie über das nötige «Bahn-Know-how» verfügen. In den Gebieten Schwändi, Des Alpes, Chruthütte, Käserenholz, Hundsboden, Resti und Scheideggweg sowie weiteren Wegen, Weiden und Wasserläufen wurde Sturmholz ausgeräumt. Hier arbeiteten Zivilschützer und Mitarbeiter der Unterallmeindkorporation, die ihren Armeedienst als Holzer abverdienen konnten, Hand in Hand.

Erfreuliches Einsatz-Fazit

Aufgrund der weit verstreuten Arbeitsplätze war die Leitung mit Ortschef Urs Emmenegger und seinen beiden Stellvertretern Marianne Pfenniger und Stefan Schraven besonders gefordert. Sie wechselten sich in der Führung ab und meisterten die logistischen Herausforderungen mit Bravour. Am Erfolg massgeblich mitgewirkt haben auch die Unterallmeindkorporation, die zuständigen Behörden und – dies darf nicht vergessen werden – die ausgezeichnete Verpflegung. Da der Arbeitssicherheit höchste Priorität eingeräumt wurde, blieben die Zivilschützer vor Unfällen verschont. Es musste nur ein Fall ärztlich behandelt werden: Der Betroffene erlitt eine Kopfwunde, weil er keinen Helm getragen hatte. Obwohl die Zivilschützer einen Grosseinsatz durchführten, sind noch längst nicht alle «Lothar»-Schäden im Gemeindegebiet beseitigt. «Mehr ist in dieser kurzen Zeit einfach nicht zu leisten», meint Emmenegger abschliessend, «hier stösst das Milizsystem an seine Grenzen.» Fazit: Der WK 2000 «Lothar» wird zweifellos als ausserordentlich positiver Einsatz in die Geschichte der Zivilschutzorganisation Arth-Lauerz eingehen. Die 230 Zivilschützer waren grossmehrheitlich sehr gut motiviert und packten beherzt und engagiert an.

Dank dem «zivilschutzeigenen» Profi-Holzer Beat Schmidig, der auf diese Weise seinen Zivilschutzdienst abverdiente, konnten auf der Rigi auch von «Lothar» beschädigte und darum gefährliche Bäume gefällt werden.

Eine Knochenarbeit war das Befreien des Gleisschotters vom Humus entlang des Rigi-Bahn-Trassees.

Fotos: Harry Kohler