Die Saison startet im März und damit zwei Monate später als üblich. Die Liebeleien auf der Bühne blühen richtig auf.

Christian Ballat, Bote der Urschweiz, 25.01.2023

Gegen 200 Mitwirkende und Tausende Gäste freuen sich: Am 11. März startet mit «Polenblut» endlich wieder eine Operettensaison in Arth.

Als im Januar 2020 mit «Eine Nacht in Venedig» im Theater Arth eine fulminante Premiere über die Bühne ging, dachte keiner, dass über drei Jahre ins Land ziehen, ehe hier wieder eine Operette zur Aufführung kommen kann. Jetzt endlich ist es so weit. Am 11. März feiert «Polenblut» von Oskar Nedbal Premiere, die Saison dauert bis zum 6. Mai.

Die Verantwortlichen der Theatergesellschaft Arth haben den Start in die diesjährige Operettensaison vom Januar in den März geschoben, nicht zuletzt aus Vorsichtsgründen. Tatsächlich hätte man 2022 im Januar nicht spielen dürfen, im März aber schon. Da der Weg der vom Coronavirus bestimmten Pandemie nicht absehbar war, hat man sich für die Verschiebung in den Frühling entschieden.

Enthusiasmus weiterleben lassen

Wie Präsident Sandro Forni in seinem an der Generalversammlung vorgestellten Jahresbericht festhielt, war es klar: «Es ist für unser Theater von grosser Wichtigkeit, dass wir diese Saison spielen können. Ein Theatergebäude ohne Aufführungen und daher auch ohne Einnahmen ist sehr kostspielig, und auf lange Frist wäre diese Situation nicht haltbar. Wir schauen optimistisch in die Zukunft, hoffen aber auch, dass uns unsere treuen Gäste mit ihrer Präsenz belohnen werden.»

Und Forni erklärt weiter: «Wir wollen den jahrzehntelangen Theater-Enthusiasmus des Theaters Arth und damit die Theaterfamilie weiterleben lassen.»

Die gegen 200 Mitwirkenden haben ebenfalls lange darauf gewartet, dass in Arth wieder Operette gespielt wird. Mit grosser Freude sind sie seit Monaten am Proben, am Bühnenbildgestalten, am Kostümeschneidern, am Noteneinstudieren, am Frisurenkonzepteumsetzen.

Bewährtes Solisten- und Produktionsteam

Tatsächlich erwartet die Gäste in «Polenblut» Bewährtes und Geschätztes. Die Regie und Choreografie wurde wiederum von Elja-Dusa Kedves umgesetzt, die musikalische Leitung liegt bei Beat Blättler, die Produktionsleitung hat Jürg Bläuer inne, das Bühnenbild stammt vom Arther Konrad Reichmuth, und die Kostüme wurden von Ruth Mächler designt. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie alle nach dreijähriger Pause wiederum mit vollem Einsatz dafür sorgen, dass das Publikum im Saal akustisch und visuell verwöhnt wird und einen Leckerbissen serviert bekommt.

Auch die Solistinnen und Solisten sind der Bühne Arth treu geblieben. Allen voran Jonathan Prelicz und Rahel Bünter, die beide in der Gemeinde leben und wirken. Aber auch die Publikumslieblinge Sara Hugelshofer, Simon Witzig, Andreas Büchler und Marius Meier sind wieder mit dabei. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Madeleine Merz und dem Küssnachter Kevin Guerreiro. Erstmals mit im Solistenteam ist die junge Zuger Mezzosopranistin und Altistin Susanne Andres.

Die beiden in Goldau wohnhaften Solisten Jonathan Prelicz und Rahel Bünter kommen sich in der Operette «Polenblut» näher. Bild: Christian Ballat

Schwierige und glückliche Liebschaften

Die Operette «Polenblut» mit ihren sehnsüchtigen slawischen Klängen und fetzigen Tanzliedern liessen der Regisseurin und Choreografin Elja-Dusa Kedves «die Füsse kribbeln», wie sie im Programmheft erklärt. Sie hat dann auch zwei Stücke aus Oskar Nedbals Ballett «Von Märchen zu Märchen» geschmeidig und gewinnbringend integrieren lassen, ebenso wie eine Chorserenade aus der «Winzerbraut». Dies verschaffe dem Chor, der sonst etwas sparsam zu Wort käme, einen weiteren Glanzauftritt.

Der Titel «Polenblut» spielt auf den stolzen Charakter an, der zwei sich liebende Personen fast daran hindert, zusammenzukommen. «Polenblut» wäre jedoch keine Operette, wenn am Ende nicht doch noch alles gut kommen würde.

Das Publikumsecho zum Vorverkaufsstart war gut. Die Zuschauerinnen und Zuschauer freuen sich auf die neuen Frühlingsgefühle am Zugersee.

Tickets unter www.theaterarth.ch.