Ohne Richtlinien geht’s nicht
Am vergangenen Dienstag trafen sich die FDP Frauen Kanton Schwyz im Restaurant Engel in Oberarth zum Lunch. Kantonsrat Ivo Kennel informierte über das Stammzellenforschungsgesetz, das am 28. November vors Volk kommt.
von Ursula Smolinski-Stäuble
Den Forschungsplatz Schweiz stärken
Diese Chancen der Medizin sollten auch in der Schweiz genutzt werden. Die Erwartungen der Forscher gründen auf die Fähigkeit embryonaler Stammzellen, sich zu allen Zelltypen des menschlichen Körpers entwickeln zu können. Sie hoffen deshalb, mittels Stammzellen therapeutisch nützliche Zelltypen, Gewebe oder gar Organe regenerieren oder neu bilden zu können. «Verbote in der Forschung machten den Forschungsplatz Schweiz unattraktiv», warnte Ivo Kennel, «bereits jetzt wandern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermehrt ins Ausland ab.» Damit sei die Spitzenposition, welche die Schweiz insbesondere in der Biologie und in der Medizin innehabe, gefährdet.
Kein Missbrauch dank strengen Richtlinien
Mit dem StFG wird die embryonale Forschung zwar erlaubt, gleichzeitig werden ihr aber strikte Grenzen gesetzt. Es dürfen nur menschliche embryonale Stammzellen verwendet werden, die aus so genannten überzähligen Embryonen aus dem Verfahren der künstlichen Befruchtung gewonnen wurden. Zudem muss das betroffene Paar seine Einwilligung dazu geben. Die Erzeugung von Embryonen zu Forschungszwecken sowie der Handel ist verboten. Ein Projekt darf nur dann durchgeführt werden, wenn die Forschungsziele hochrangig sind. Alle Arten des Klonens sind und bleiben übrigens verboten. «Der Embryo verdient eine respektvolle Behandlung», schloss Ivo Kennel, «es macht jedoch keinen Sinn, überzählige Embryos aus In-vitro-Fertilisationen zu zerstören, wenn sie der Forschung nützen und deshalb dazu beitragen, Leben zu retten.»
Ja-Parolen
Nach der folgenden, angeregten Diskussion, bei der Ivo Kennel alle Bedenken der Anwesenden entkräften konnte, fassten die FDP Frauen des Kantons Schwyz einstimmig die Ja-Parole.
Ebenfalls einstimmig zur Annahme empfehlen die anwesenden FDP Frauen die Neugestaltung des Finanzausgleichs und Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) und die neue Finanzordnung (NFO).
Der nächste FDP Frauen Lunch findet am 1. Februar 2005 in der March statt. Thematisiert wird voraussichtlich das Schengen/Dublin-Abkommen, das die individuelle Freiheiten der EU-Bürger ausbaut und gleichzeitig die Sicherheit innerhalb Europas tiefgreifend verbessert.
Foto: Ursula Smolinski-Stäuble
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