Zeichnung: Leonardo Annen

(GTA) Am 16. August 1977 starb Elvis Presley. Dieser Tage wird die Branche einmal mehr ihrer altgedienten Ikone huldigen, Würdigungen werden sich jagen, und zum „Runden“ wappnet sich Graceland, das Mekka aller Elvisverehrer, für den Ansturm der Fans. Das Anwesen, in dem er jahrelang mit seinem Hofstaat residierte, wurde schon zu Lebzeiten des Künstlers zum Wallfahrtsort. Heute ist es nach dem Kapitol in Washington D.C. das am zweithäufigsten besuchte nationale Denkmal in den USA.

Durch seinen frühen Tod sicherte sich Elvis Legendenstatus. Die modernen Unterhaltungs- und Kommunikationstechnologien tragen das ihre dazu bei, den Mythos weiter zu nähren, allen voran das Internet: Homepages und unerschöpfliche Film- und Tondokumente ermöglichen ein ungehindertes Stöbern in den Archiven der Rockgeschichte. Ein Meilenstein sei hier erwähnt, „Jailhouse Rock“ von 1957, der erste Musikclip überhaupt, einsehbar unter vielen anderen auf Youtube.com. Kürzlich erst duettierte der King „virtuell“ mit Céline Dion bei einem American-Idol-Special, mit dem Geld gesammelt wurde für den Kampf gegen extreme Armut. Eine Armut, die er selbst als Kind arbeitsloser Sozialhilfeempfänger erlebt hatte. Der Titel: „If I can dream“.

30 Jahre nach seinem Tod träumen Verliebte weiter zu seinen Songs, wird zu „Elvis Reloaded“ abgetanzt, pilgert der japanische Premierminister nach Memphis. Erklärungen dafür gibt es zuhauf, ebenso wie unerreichte Rekorde, etwa die bis dato milliardenfach verkauften Tonträger. Insgesamt war Elvis sowohl in Grossbritannien als auch den USA 2574 Wochen in den Charts, länger noch als die Beatles oder als Madonna, die „Queen of Pop“.

Der Hauptgrund für die Langlebigkeit seines Ruhms ist, nebst einer gutgeölten Vermarktungsmaschinerie, sein ungestümes Talent, das sich mit einem masslosen Hunger nach Anerkennung, Bestätigung und Erfolg paarte. Er war ein bahnbrechender Erneuerer und Entertainer, sein grösstes Kapital war seine charismatische Stimme, die ihn nie verliess und ihm bis zum Ende ausgebuchte Säle bescherte. Er erwiderte die Treue seines Publikums mit einer verschwenderischen Grosszügigkeit. Welcher Dämon zwang ihn auch dann noch auf die Bühne, als er, durch private und finanzielle Rückschläge, Sucht- und Gewichtprobleme gezeichnet, nur noch eine groteske Karikatur seiner selbst war? Warum die Exzesse, die zermürbenden Konzertmarathons? Viel wurde darüber spekuliert, die “üblichen Verdächtigen” benannt, und immer wieder bringen Insider, alte „Freunde“ und Wegbegleiter persönliche Details an die Öffentlichkeit. Die glühendsten Anhänger werden auch heuer wieder bekräftigen, dass „Elvis lebt“. Das tut er, in seiner unsterblichen Musik, für die wir ihm mit ABBA zujubeln: Thank you for the Music!