HarmoS: Eltern bestimmen Zeitpunkt der Einschulung

Am Freitag, den 19. Dezember 2008, führte die CVP Arth-Oberarth-Goldau in Oberarth die Generalversammlung 2008 durch. Vor der eigentlichen GV 2008 präsentierte Schulleiter Adrian Dummermuth, Goldau, den Inhalt von HarmoS.

Harmonisierung der obligatorischen Schule der Schweiz: HarmoS

Was sagt die Bundesverfassung?

Schulleiter Adrian Dummermuth
Schulleiter Adrian Dummermuth

Im Jahre 2006 hat das Schweizer Volk den sog. Bildungsartikel der Bundesverfassung mit 86% Ja–Stimmen (Kanton Schwyz 74.5%) deutlich angenommen.

In Art. 62 Abs. 4 der Bundesverfassung ist folgendes festgehalten: „Kommt auf dem Koordinationsweg keine Harmonisierung des Schulwesens im Bereich des Schuleintrittsalters und der Schulpflicht, der Dauer und der Ziele der Bildungsstufen und deren Übergängen sowie der Anerkennung von Abschlüssen zustande, so erlässt der Bund die notwendigen Vorschriften“.

Mit dem Bildungsartikel werden die Kantone somit in der Verfassung verpflichtet, wichtige Eckwerte im Bildungsbereich national einheitlich zu regeln. Wenn sie das nicht, bzw. nicht innert nützlicher Frist tun, greift der Bund ein.

Umsetzung durch die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK)

Auf der Grundlage dieses Verfassungsauftrages verabschiedete die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz im Jahre 2007 einstimmig den Konkordatstext zur Harmonisierung der obligatorischen Schule der Schweiz – HarmoS genannt. Damit wurde das Beitrittsverfahren für die einzelnen Kantone eingeleitet.

Ziele von HarmoS

Die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule der Schweiz ist ein schweizerisches Schulkonkordat. Die Kantone wollen mit dem HarmoS-Konkordat:

  • Die obligatorische Schule der Schweiz harmonisieren (vereinheitlichen)
  • Die Qualität der Bildung weiterentwickeln
  • Die Frühförderung verstärken
  • Die Durchlässigkeit des Systems fördern und Mobilitätshindernisse abbauen

Elemente von HarmoS

Definition der einheitlichen Grundbildung

Auf gesamtschweizerischer Ebene werden die Fachbereiche festgelegt, in denen jedes Kind während der obligatorischen Schule eine Grundbildung erhalten soll. Die Fächer sind: Schulsprache, zwei Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Musik/Kunst/Gestaltung, Bewegung/Gesundheit.

Nationale Bildungsstandards

Es werden Kompetenzstandards für die Fachbereiche Erstsprache, Fremdsprachen, sowie Mathematik und Naturwissenschaften festgelegt. Ein Kanton, der das HarmoS-Konkordat ratifiziert, setzt sich dafür ein, dass alle Schülerinnen und Schüler die definierten Mindeststandards erreichen.

Sprachregionale Lehrpläne

Pro Sprachregion wird es künftig nur noch einen Lehrplan geben. Auch die Lehrmittel werden sprachregional koordiniert.

Fremdsprachen

Die erste Fremdsprache wird ab der 3. Klasse, die zweite Fremdsprache ab der 5. Klasse unterrichtet. Eine der Fremdsprachen ist eine zweite Landessprache, die andere Englisch.

Schuleintritt und Dauer der obligatorischen Schule

Das HarmoS-Konkordat sieht vor, dass Kinder, die bis am 31. Juli eines Kalenderjahres ihren 4. Geburtstag feiern, per Schulbeginn im August in den Kindergarten eintreten. Damit dauert die obligatorische Schule insgesamt 11 Jahre (zwei Jahre Kindergarten – sechs Jahre Primarschule – drei Jahre Sekundarstufe 1).

Blockzeiten und Tagesstrukturen

Die Unterrichtszeit muss in Blockzeiten organisiert werden. Zudem müssen dem Bedarf vor Ort entsprechende Tagesstrukturen angeboten werden, deren Nutzung freiwillig und kostenpflichtig ist.

Wann tritt HarmoS in Kraft?

Jeder Kanton entscheidet selbst über den Beitritt zum HarmoS-Konkordat. Wenn 10 Kantone den Beitritt beschlossen haben, tritt das Konkordat für diese betreffenden Kantone in Kraft. Entscheiden sich 18 Kantone für den Beitritt, kann der Bund das HarmoS-Konkordat für alle Kantone der Schweiz verbindlich erklären.

Stand der Ratifizierung

Folgende Kantone haben den Beitritt zum HarmoS-Konkordat beschlossen: Schaffhausen, Glarus, Waadt, Jura, Neuenburg, Wallis, Zürich, St. Gallen, Genf (vorbehältlich Referendumsfrist)

Folgende Kantone haben den Beitritt zum HarmoS-Konkordat abgelehnt: Luzern, Thurgau, Graubünden

In verschiedenen Kantonen ist das Referendum gegen den Entscheid des jeweiligen Kantonsparlamentes ergriffen worden. Die Volksabstimmungen finden im Jahr 2009 statt.

Vorlage im Kanton Schwyz

Mitte Dezember 08 verabschiedete der Schwyzer Regierungsrat Bericht und Vorlage zum HarmoS-Konkordat im Kanton Schwyz. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat den Beitritt zum Konkordat. Das Parlament wird die Vorlage voraussichtlich im April 2009 behandeln. HarmoS untersteht dem fakultativen Referendum. Aufgrund der bisherigen politischen Diskussion ist davon auszugehen, dass das Schwyzer Volk zu HarmoS das letzte Wort haben wird.

Die unbestrittenen Punkte

Die meisten Elemente von HarmoS tauchen in der öffentlichen Debatte nur am Rande oder überhaupt nicht auf. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Definition einer einheitlichen Grundausbildung für unsere Kinder, sprachregionale Lehrpläne, nationale Bildungsstandards oder der koordinierte Fremdsprachenunterreicht auf hohe Akzeptanz stossen und die Notwendigkeit dieser Massnahmen vielerorts unbestritten ist. Dass der „Kantönligeist“ in diesen zentralen Bereichen wesentliche Nachteile für Schüler und Eltern bringt, liegt auf der Hand.

Umstrittener Schuleintritt

HarmoS sieht den Schuleintritt ab erfülltem 4. Altersjahr vor (Stichtag 31. Juli). Der Regierungsrat hat die in breiten Teilen der Bevölkerung geäusserte Kritik bezüglich der (zu) frühen Einschulung aufgenommen und schlägt eine flexible Gestaltung der Rückstellung vor. Konkret haben die Eltern bei einem ev. Rückstellungswunsch das letzte Wort. Die Elternrechte werden im Verfahren klar gestärkt und im Verfahren in den Vordergrund gestellt. Dieses Vorgehen erfüllt die Forderungen einer durch die CVP eingereichten Motion im Kantonsrat. Konkret bedeutet dies, dass die Schulträger im Kanton Schwyz den Zweijahreskindergarten anbieten müssen. Wenn aber Eltern den Kindergarteneintritt für ihr Kind um ein Jahr aufschieben möchten, können sie – nach erfolgtem Gespräch mit der Schulleitung – abschlies-send über die Verschiebung des Schuleintrittes um ein Jahr entscheiden.

Dieses Vorgehen verstösst nicht gegen die Vorgaben des HarmoS-Konkordates. HarmoS legt den Regelfall (also den Besuch des Zweijahreskindergartens), der Kanton den Ausnahmefall (also die Rückstellung um ein Jahr) fest.

Blockzeiten und Tagesstrukturen

Die seit einigen Jahren geltenden Blockzeiten von vier Lektionen am Morgen entsprechen den Vorgaben von HarmoS. Für weitergehende Tagesstrukturen (Mittagstisch, Hausaufgaben-betreuung u.ä.) müssen die Schulträger ein Angebot zur Verfügung stellen, welches den Bedürfnissen vor Ort entspricht. Dabei können bereits existierende Angebote einbezogen werden. Die Nutzung von zusätzlichen Angeboten ist in jedem Fall freiwillig und kostenpflichtig.

Situation in der Gemeinde Arth

In der Gemeinde Arth wird seit August 2008 der freiwillige Zweijahreskindergarten angebo-ten. Knapp 70% der bis zum 31. Juli vierjährig gewordenen Kinder besuchen bereits heute das erste Kindergartenjahr. Es werden 11 Kindergartenabteilungen geführt, acht davon altersgemischt, d.h. „kleine“ und „grosse“ Kindergärtler sind in der gleichen Klasse. Für die „kleinen“ Kindergärtler gilt eine reduzierte Unterrichtszeit von 14 Lektionen pro Woche.

Aufgrund der Erfahrungen aus anderen Gemeinden wird damit gerechnet, dass der Anteil der „kleinen“ Kindergärtler in den folgenden Jahren – auch bei freiwilligem Besuch – auf 80% bis 90% wachsen wird. Dies würde die Eröffnung eines zusätzlichen Kindergartens notwendig machen (im Voranschlag 2009 der Gemeinde Arth berücksichtigt). Unter dem Strich ergeben sich in dieser Beziehung – auch unter den Bedingungen von HarmoS – für die Gemeinde Arth keine wesentlichen Anpassungen.

Bezüglich Tagesstrukturen bestehen in der Gemeinde Arth einzelne Angebote (Mittagssport, Hausaufgabenbetreuung). Zudem bietet der Verein Kinderbetreuung jeweils am Freitagmittag im Schulkreis Goldau einen Mittagstisch an. Alle Angebote sind freiwillig und kostenpflichtig, es machen jeweils 20 bis 40 Kinder Gebrauch (Gesamtschülerzahl 1000) davon. Es ist davon ausgehen, dass – bedingt durch das starke Wachstum – in der Gemeinde Arth in Zu-kunft ein verstärkter Bedarf an schulergänzenden Strukturen abzudecken ist.

Generalversammlung / Jahresrückblick 2008

Die heurige Generalversammlung der CVP Arth-Oberath-Goldau fand am 19. Dezember 2008 in Oberarth statt. Der Präsident konnte auf ein aktives und erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken. Das Jahr 2008 war stark geprägt von den verschiedenen Wahlen.

Gegen den weiteren Stillstand!

Linke und rechte Parteien versuchen je länger je mehr, das bewährte politische System der Schweiz kaputt zu machen. Es scheint, dass eine sog. Arena-Politik immer beliebter wird: grosser Klamauk, Niedermachen der Andersdenkenden, letztlich aber nichts bewegen, nichts machen, Stillstand. Keine Lösungen der anstehenden Probleme. Nur Theater, um Wählerstimmen.

Die Probleme, welche in der Schweiz derzeit anstehen, können mit etwas gutem Willen ohne weiteres gelöst werden. Wenn aber niemand nachgeben will, wenn alle ihre Maximalforderungen stellen, gibt es keine Lösung, sondern nur Streit und Stillstand.

Die CVP ist die einzige Partei, welche sachlich und lösungsorientiert auftritt. Auch in der Politik (wie im ganzen Leben) ist nicht alles schwarz oder weiss, nicht alles eindeutig und klar. Es gibt viele Wenn und Aber, viele Details, die nicht über einen Leisten gezogen werden dürfen. Es gilt, zu differenzieren. Nur so sind gerechte und für alle verträgliche Verhältnisse möglich.

Wahlen 2008

Kantonsrat: Bei den Kantonsratswahlen 2008 hatte Sepp Reichmuth, Oberarth, nach 12 Jahren auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Die CVP dankt Sepp Reichmuth für seinen langjährigen Einsatz. Die CVP hat bei diesem Wahlen wiederum zwei Vollmandate errungen. Der bisherige Kantonsrat Adrian Dummermuth, Goldau, wurde mit einem Glanzresultat gewählt. Ebenfalls mit einem guten Resultat wurde neu Bruno Beeler, Goldau, in den Kantonsrat gewählt.

Gemeindewahlen: Bei den Gemeindewahlen hatte die CVP die Rücktritte von Gemeinderätin Margrit Betschart-Schuler, Goldau, (8 Jahre Gemeinderat) und der Rechnungsprüferin Vreni Steffen-Steinegger, Goldau, (4 Jahre Rechnungsprüferin) zu beklagen. Die CVP dankt den ehemaligen Amtsinhabern herzlich für deren langjährigen Einsatz für die Bevölkerung. Die CVP ist bei den Gemeindewahlen 2008 wiederum allein angetreten und konnte sich als einzige Partei erfolgreich im 1. Wahlgang mit Spitzenresultaten durchsetzen. Für die CVP gewählt wurden Peter Probst als Gemeindepräsident (bisher Schulpräsident), Gemeinderat Ruedi Beeler, bisher, Gemeinderätin Monika Weber-Reichlin, neu, Rechungsprüfer Stefan Eichhorn, bisher, Rechnungsprüferin Bernadette Lüdi-Annen, neu, Franz Huser, Gemeindeschreiber, bisher. Alle drei anderen Parteien mussten in den 2. Wahlgang für die verbleibenden Gemeinderatsitze. Alle CVP-Kandidaten wurden im ersten Anlauf mit hervorragenden Resultaten gewählt. Es hat sich gezeigt, dass die Wählerinnen und Wähler die gute Qualität der CVP-Kandidaten erkannt haben. Für die breite Unterstützung der CVP durch die Wählerinnen und Wähler danken wir herzlich.

Bezirkswahlen: Im Frühjahr 2008 hatte die CVP im Bezirksrat Schwyz eine Vakanz, weil der Bezirksammann H.R. Hubli aus dem Bezirksrat ausgeschieden ist. An dessen Stelle wurde Joe Zihlmann, Oberarth, an der Frühjahrsbezirksgemeinde glanzvoll als Bezirksrat gewählt. Georg Suter-Curtins, Arth, wurde als Rechnungsprüfer und Reto Birrer, Arth, als Bezirksrichter bestätigt.

Bei den Kommissionen der Gemeinde Arth hatte die CVP im 2008 folgende Rücktritte zu beklagen: Werner Schuler, Arth, langjähriger Stimmenzähler; Monika Weber, Arth, Stimmenzählerin und Mitglied der Fürsorgebehörde; Werner Hardegger, Goldau, langjähriges Mitglied Baukommission; Paul Stalder, Kommission Jugend, Familie und Alter. Für ihre wertvolle Arbeit im Dienste der Öffentlichkeit danken wir herzlich. Neu gewählt wurden: Anita Caduff, Oberarth, und Marco Zuin, Goldau, als Stimmenzähler; Gabriela Dummermuth, Goldau, in die Fürsorgebehörde; Jürg Strässle, Arth, in die Baukommission; Vreni Steffen-Steinegger in die Kommission Jugend und Familie. Die CVP dankt für diesen Einsatz und wünscht viel Freude im Amt.

Sicherheit am Bahnhof Goldau

An der Budgetgemeinde 2007 hatte für die CVP den Antrag gestellt, dass für die Sicherheit am Bahnhof Goldau Fr. 30’000.— ins Budget aufzunehmen sei. Diesem Antrag wurde mit grossem Mehr zugestimmt. Der Gemeinderat hat diesen Auftrag ausgeführt und den Umfang der Sicherheitsbemühungen sogar noch auf weitere Gebiete in der Gemeinde ausgedehnt. Die Sicherheitsfirma Schilter hat diese Sicherheitsarbeit übernommen. Der Sicherheitseinsatz wird von der Bevölkerung geschätzt und wird bis auf weiteres weitergeführt.

Finanzen

Der Wahlkampf 2008 und die anderen politischen Aktivitäten haben viel Geld gekostet. Deshalb werden die Parteibeiträge bzw. die Gönnerbeiträge wiederum dringend benötigt. Beiträge und Spenden werden erbeten auf das Konto Nr. 196205-0201 der Schwyzer Kantonalbank. Der Mitgliederbeitrag wurde beibehalten.

CVP-Wirtschaftstagung: Bankenkrise, wie weiter?

Am 16. Januar 2009, 1730 Uhr, Waldstätterhof, Brunnen, führt die CVP des Kantons Schwyz die Wirtschaftstagung 2009 durch zum Thema: Bankenkrise, wie weiter? An dieser Tagung werden teilnehmen: Philipp Hildebrand, Vizepräsident Schweizerische Nationalbank, Oswald Grübel, ehemaliger Konzernchef CS, Franz Marty, Präsident Verwaltungsrat Raiffeisen Schweiz. Dieser Anlass ist öffentlich. Interessenten wollen sich melden bei Anna Kamer, Sonnenberg 9, 6415 Arth, bzw. bei cvp-sz@bluewin.ch.