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20021016 

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Mittwoch, 16. Oktober 2002

 

Kick-off für die Bobsaison 2002/2003 im EPA-Einkaufszentrum in Zug

MDA/SL - Derweil die Schweizer Fussballer in Irland siegten, drängten sich 800 Gäste in die Zuger Filiale der EPA, um zusammen mit dem Bobteam Annen den Startschuss für die Saison 2002/2003 zu erleben.

   Im modernen, aber gediegenen Rahmen erfuhren die zahlreichen Zuschauer nicht nur das Neueste aus der erfolgreichsten Schweizer Bobmannschaft, sondern sie wurden an diversen Ständen auch kulinarisch verwöhnt. Eine Modeschau und der Besuch von "Mister Schweiz" Christoph Engel rundeten den gelungenen Anlass ab.

   Die ersten Rennen bestreitet Martin Annen mit seiner Crew in knapp einem Monat im französischen La Plagne auf einer seiner Lieblingsbahnen. Das Vorbereitungsprogramm auf den Winter 2002/2003 nahm schon kurz nach den Olympischen Spielen seinen Anfang. "Wer an Olympischen Spielen eine Medaille gewonnen hat, darf schon auf weiteres Edelmetall hoffen", sagte Annen bescheiden. "In Sachen Athletik haben wir das Möglichste gemacht, und punkto Material sollten wir einen Schritt weiter sein als in der letzten Saison."

   Als Weltcup-Titelverteidiger in beiden Disziplinen wird Annen die Saisonwertung natürlich nicht ausser Acht lassen, im Brennpunkt stehen im kommenden Winter aber die Titelrennen. "Wir haben schon recht häufig Bronzemedaillen gewonnen. Es wäre nun schön, in einem grossen Wettkampf einmal Zweiter oder sogar Sieger zu werden."
  
   Der Start zum Weltcup erfolgt Ende November/Anfang Dezember im deutschen Altenberg. Die Schweizer Meisterschaften stehen Anfang Januar im Programm. Die Europameisterschaft finden Ende Januar in Winterberg ebenfalls in Deutschland statt. Saison-höhepunkt und zugleich -abschluss sind im Februar die WM-Rennen auf der anspruchsvollen Bahn in Lake Placid im US-Bundesstaat New York. Annen belegte im letzten Winter in Lake Placid in Abwesenheit des starken Deutschen Christoph Langen die Plätze 2 und 3. Langen, in den letzten zehn Jahren der dominierende Bobfahrer, wird auf Grund einer Achillessehnenverletzung diesen Winter keine Rennen bestreiten können.

   Nach den Rücktritten von Christian Reich und Reto Götschi ist Annen der unbestrittene Leader im Schweizer Team. Die schärfsten Konkurrenten des Schwyzer Steuermanns werden trotz des Ausfalls von Langen die Deutschen, angeführt von Viererbob-Olympiasieger Andre Lange sowie die Nordamerikaner Bob Hays (USA) und Pierre Lueders (Ka) sein. Diese Einschätzung teilte auch der Schweizer Sportchef Hans Hiltebrand, der wie Zentralpräsident Hugo Leutenegger und Nationaltrainer Rico Freiermuth unter den Gästen weilte. Hiltebrand hatte Lueders 1998 als Chefcoach der Kanadier zum Olympiasieg geführt.

   Zu Beginn des Abends stellte Steuermann Annen seine Anschieber vor. Nach dem Abgang von Beat Hefti wird der Genfer Cédric Grand die meisten Zweierbob-Rennen bestreiten. "Ich habe mich ganz auf den Bobsport konzentriert und kaum Leichtathletik-Wettkämpfe bestritten", sagte Grand. Der schnellste Schweizer 60-m-Sprinter gehört seit einem Jahr zum Team. Im letzten Januar hatten Annen und Grand am Weltcup-Finale triumphiert.

   Neu in der Mannschaft sind die routinierten Athleten Steve Anderhub und Urs Aeberhard, die in Salt Lake City noch im Dienst von Christian Reich standen. Anderhub holte zusammen mit Reich die olympischen Silbermedaille mit dem kleinen Schlitten. Anderhub wie Aeberhard hoffen, mit Annen ebenso erfolgreich zu sein wie mit Reich. Ein bewährter Mann wie die beiden Neuzugänge von Reich ist auch Silvio Schaufelberger, der in den USA im Schlitten sass, als Annen mit dem Viererbob mit viel Pech im dichten Schneetreiben knapp an einer Medaille vorbei fuhr. Zum Team Annen gehört weiterhin auch Urs Hefti. Der jüngere Bruder des Klasseathleten Beat hat athletisch grosse Fortschritte erzielt, schlug sich zuletzt aber mit Kreuzbandproblemen herum. "Die Verletzung sollte aber bald wieder verheilt sein", sagte Hefti. Er hofft, dereinst ein ähnlich starker Anschieber zu werden wie sein älterer Bruder. "Es ist schon eine grosse Motivation, einen so starken Bruder zu haben."
  
   Neu zur Annen-Crew stiessen auf diese Saison hin Bruno Gisler und Thomas Lamparter. Gisler stammt wie Annen aus der Region Arth-Goldau und war ein erfolgreicher Ringer mit mehreren Medaillengewinnen an Schweizer Meisterschaften. Lamparter ist ein Leichtathlet mit Gardemassen. Er kommt aus Aarwangen im Kanton Bern, wohnt derzeit aber in Biel, wo er Informatik studiert. Gisler wie Lamparter sind sich bewusst, dass sie angesichts des athletischen Potenzials ihrer Teamkollegen zunächst die zweite Geige zu spielen haben. Die beiden Neuzugänge werden von Annen behutsam an die Spitze geführt.

   Aufgerüstet hat Martin Annen in Sachen Material. Christian Reich hat für das Schwyzer Team einen Viererbob gebaut, der dank der Zusammenarbeit mit den Technikern der "ALU Menziken" sehr leicht ist und überdies bessere aerodynamische Eigenschaften aufweist als der von den meisten Konkurrenten verwendete DDG-Schlitten aus Dresden. "Wir haben etwa 2200 bis 2500 Arbeitsstunden in das Projekt investiert", sagte der ebenfalls beim Kick-off anwesende Reich. Ermöglicht wurde dieses Projekt von der Firma Bürger AG aus Deutschland. Zudem stehen Chefmechaniker Urs Moser im kommenden Winter diverse neue und schnelle Kufensätze zur Verfügung.

   Die Voraussetzungen sind also geschaffen, damit das Bobteam Annen hoffentlich ähnlich erfolgreich auftreten kann wie die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft beim 2:1-Sieg in Dublin.

Mediendienst Annen Bob Team



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