Am Wochenende beginnt die internationale Bob-Saison
Bild: Stefan Lindauer
Martin Annen der Leader eines starken Schweizer Teams MDA/SL - Martin Annen steigt als Leader eines starken Schweizer Teams in die Bob-Saison 2001/2002. Schon zum Auftakt des Weltcups am Samstag in
Calgary in Kanada will der Schwyzer seine Vormachtstellung untermauern.
"In Calgary finden für mich die wichtigsten Rennen dieses Winters statt", sagt Annen, der zweimal mit dem Bob "Schweiz 1" startet. "Hier will ich wieder
Distanz zu meinen Landsleuten schaffen, mich erneut von ihnen absetzen." Wenn dem Newcomer der letzten Saison dies gelingt, wird er auch international ganz vorne stehen. Annen kann den Rennen in Calgary, die am Samstag und Sonntag um 2.00 Uhr Schweizer Zeit
beginnen, zuversichtlich entgegen blicken. Von den letzten vier Wettkämpfen auf der Olympiabahn hat er deren drei gewonnen und wurde einmal Zweiter.
In Calgary hat im Winter 2000 auch Annens internationaler Aufstieg begonnen, als er Doppel-Weltmeister bei den Junioren geworden ist. Im letzten Winter bewies der
Arther grosse Wettkampfhärte, als er nach der verpassten Qualifikation für die Viererbob-Weltmeisterschaft in Calgary gleich das nächste Weltcup-Rennen für
sich entschied und zugleich die Basis für den Gesamtsieg in der Saisonwertung legte.
Für Annen spricht im Weiteren, dass er mit Beat Hefti und dem Reto Götschi
abgeworbenen Cédric Grand die beiden wohl besten Anschieber im Rücken weiss. "Bahnrekorde sind derzeit in Calgary wegen der hohen Temperaturen wohl nicht
möglich, aber wir haben die Startrekorde im Visier", sagte der Schwyzer vor dem Abflug nach Übersee am letzten Donnerstag.
Der Weltcup ist von grosser Bedeutung, weil die Qualifikation für die Olympischen
Spiele grösstenteils über die Saisonwertung führt. Neben Annen wollen aus der Schweiz in erster Linie auch Christian Reich und Reto Götschi bei Olympia starten,
aber jeweils nur zwei Schweizer Mannschaften dürfen an den olympischen Rennen teilnehmen. Eine harte Ausmarchung ist programmiert.
Ein weiterer Pluspunkt für Annen ist, dass sich seine Teamkollegen nicht mit
Verletzungen herum schlagen müssen: "Die Gesundheit unserer Mannschaft ist das fast grösste Kapital. Wenn uns in dieser Beziehung nicht passiert, befinden wir uns
auf einem Top-Niveau." Annen bestreitet die Rennen und Trainings in Übersee mit dem neuen, von Hans Hiltebrand gebauten Zweierbob. In den Viererbob-Rennen
vertraut er dem letztjährigen Modell, das von Alu Menziken modifiziert wurde.
Nach dem Weltcup in Calgary fliegen die Mannschaften nach Salt Lake City in den
US-Bundesstaat Utah zur internationalen Trainingswoche auf dem Olympiarun in Park City. "Dort gilt es, die Bahn weiter kennen zu lernen. Der Kurs liegt mir. Ich
muss in der Trainingswoche den Kopf bei der Sache haben, darf mich aber nicht verkrampfen", sagt der Weltcup-Sieger.
Der US-Trip wird in Lake Placid abgschlossen, wo eine weitere Trainingswoche
und die Weltcup-Rennen Nummer 3 und 4 auf dem Programm stehen. Auch die Fahrten in Lake Placid sind von grosser Bedeutung, denn im Bundesstaat New York finden im nächsten Winter die Weltmeisterschaften statt. Annen bangt
weniger vor den Schwierigkeiten der Bahn als vor dem Standort: "Die fahrtechnischen Klippen werde ich schon umschiffen, aber Lake Placid liegt mir etwas zu nahe bei New York." Weltcup-Start-Zeiten
Martin Annen im Radio DRS 1
Mediendienst Annen Bob Team
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