Berichte010128 


Sonntag 28. Januar 2001

Langens Goldjagd als Machtdemonstration

Martin Annen und Reto Götschi kämpften untereinander hart um Silber und Bronze

Bilder-Galerie der 2er-Bob WM

Christoph Langen heisst der überlegene Sieger an der Zweierbob-WM in St. Moritz. Die Schweizer kämpften untereinander hart um Silber und Bronze.

Nathalie Henseler St. Moritz

Der Samstag liess im verschneiten St. Moritz nichts Gutes verheissen: Schneefall und “zu warme” Temperaturen setzten dem Eiskanal zu und die Piloten unter Druck. Die drei Schweizer Teams, mit den Startnummern 2, 3 und 20 ins Rennen gegangen, präsentierten sich trotz schwierigen Bedingungen als starke Gegner der favorisierten Deutschen. Doch es war Christoph Langen, der allen davon fuhr und nach zwei Läufen bereits mit acht Zehntel Vorsprung auf Martin Annen zur Pause antrat. Dieser Vorsprung war zu gross für die Schweizer, die bereits am Samstag die (Gold-)Felle davon schwimmen sahen. “Jetzt gilt es noch Silber und Bronze zu holen”, meinte Sportchef Hans Hiltebrand am Samstag. Die Frage war lediglich, welches der drei Schweizer Teams leer ausgehen würde, denn alle drei befanden sich mit den Plätzen zwei, vier und fünf in Lauerposition. Einzig der Kanadier Pierre Lueders konnte den Heimteams noch einen Strich durch die Medaillen-Rechnung machen. Der Olympiasieger von Nagano patzerte aber am zweiten Wettkampftag und belegte am Ende Rang fünf.

Als erster Schweizer ging bei idealen Bedingungen am Sonntag morgen Christian Reich mit Bremser Steve Anderhub ins Rennen. Der Aargauer griff voll an und signalisierte mit zweitbester Laufzeit seinen Anspruch auf eine Medaille. Reto Götschi, voll motiviert nach seinen beiden Durchschnittsläufen vom Samstag brillierte darauf mit einem sensationellen dritten Lauf und schob sich auf den zweiten Platz vor Martin Annen. Der Oberarther büsste drei Hundertstel auf Götschi ein und fuhr auf den Bronzerang, immer noch in Reichweite von Christian Reich.

Langen deklassierte den Rest
Derweil konnte Christoph Langen mit seinem Top-Bremser Marco Jakobs gelassen dem letzten Lauf entgegen sehen. “Klar sind acht Zehntel ein grosser Vorsprung, doch durch Fahrfehler sind die schnell wieder weg”, vermochte Langen nach dem Rennen tief zu stapeln, baute er doch den Vorsprung im letzten Lauf noch um einen Zehntel aus. Der 39-jährige Deutsche war an diesem Wochenende einfach eine Klasse für sich, nicht einmal Schneeverwehungen vermochten den Bayer zu bremsen. “Im zweiten Lauf habe ich vom Horse Shoe an so gut wie nichts mehr gesehen, so heftig war das Schneetreiben”.

Nachdem Götschi die Silbermedaille und Annen die Bronzene für die Schweizer ins Trockene holten, zeigten sie sich zufrieden. “Ich habe die Silbermedaille gewonnen und nicht die Goldmedaille verloren”, freute sich Reto Götschi im Ziel. Und Annen setzte nach: “Wir haben hier in St. Moritz eine gute Leistung gezeigt und können zufrieden sein”.

Schweizer Viererteams stehen noch nicht fest
Am kommenden Wochenende stehen die Weltmeisterschaften im grossen Schlitten auf dem Programm. Dann werden es die Deutschen sein, welche drei Teams stellen können. Es steht noch nicht fest, wer von den Schweizern fahren darf. “Am Mittwoch fahren unsere Teams Selektionen. Es gibt zwei Läufe, begonnen wird bei Null, das Resultat entscheidet”, erklärt Sportchef Hans Hiltebrand den Selektionsmodus. Keine Probleme für eine allfällige Selektion sollte Reto Götschi haben, der vor zwei Wochen in St. Moritz Schweizermeister im grossen Schlitten wurde. Der Hausener hat noch, ebenso wie Christian Reich, eine Rechnung offen: Vor vier Jahren wurden die Schweizer Teams im Viererbob nach dem Dreifachsieg in St. Moritz disqualifiziert. Zudem werden die Schweizer Teams eine weitere germanische Dominanz wohl nicht mehr so einfach hinnehmen.

Bilder-Galerie der 2er-Bob WM


BOB WM 2001 St. Moritz Celerina

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