Zerstörung des Alpenraums

Die Entfachung eines Mahnfeuers hat eine lange Tradition. Dieses Jahr hatten die Flammen am Rossberg eine besondere Bedeutung.

Karin Schwiter, Andy Tschümperlin und Andreas Marty

(pd) Während früher damit auf eine drohende Naturgefahr hingewiesen wurde, soll es heute auf die drohende Zerstörung des Alpenraums aufmerksam machen. Der Lebensraum wird durch den Verkehr immer mehr beeinträchtigt. SP-Nationalrat Andy Tschümperlin und Nationalratskandidatin Karin Schwiter fordern die Bevölkerung in ihren Voten dazu auf, dies nicht mehr einfach hinzunehmen.

Nach den Wassermassen der vergangenen Tage hatten die Veranstalter des 14. Alpenmahnfeuers am Rossberg in Goldau Wetterglück: Bei mässig warmem, jedoch trockenem Wetter erinnerte SP-Nationalrat Andy Tschümperlin aus Schwyz die Besucherinnen und Besucher daran, dass die Alpen-Initiative im Jahr 1994 von Volk und Ständen angenommen wurde. Mit dieser Initiative wurde verlangt, dass der alpenquerende Güterverkehr innerhalb von zehn Jahren auf die Schiene verlagert wird. Die LkW Fahrten sollten auf 650 000 plafoniert werden. Seit der Annahme der Initiative sind 13 Jahre vergangen. Die Ziele der Alpen-Initiative sind noch immer nicht umgesetzt, der Schwerverkehr hat weiter zugenommen und droht nun auf hohem Niveau zu stagnieren (2006: 1,18 Millionen Fahrten).

Verlagerung dringlich

Wegen der schleppenden Umsetzung der Initiative haben die Initianten der Alpen-Initiative in diesem Sommer eine Aufsichtsbeschwerde gegen den Bundesrat bei der Bundesversammlung eingereicht und fordern einmal mehr: Transitgüter auf die Bahn – jetzt. In seinem engagierten Votum machte Nationalrat Andy Tschümperlin die Zuhörerinnen und Zuhörer auf die Dringlichkeit der Verlagerung aufmerksam und skizzierte das System der Transitbörse.

Das Thema Verkehr mit seinen zahlreichen negativen Auswirkungen stand auch im Kurzreferat der SP-Nationalratskandidatin Karin Schwiter im Mittelpunkt. Die Ausserschwyzerin beklagte den enormen Zuwachs des Pendlerverkehrs, der sich insbesondere durch die Gemeinden Freienbach, Pfäffikon und Wollerau zwänge und die Wohnbevölkerung mit Dauerlärm und schlechter Luft belästige.

Der Bau neuer Strassen löse die Verkehrsprobleme nicht. Vielmehr müsse der Schienenverkehr massiv ausgebaut werden. Mit der Eröffnung des Autobahnanschlusses im Knonauer Amt werde auch der Siedlungsdruck auf die Gemeinden Arth und Schwyz und damit der Verkehr zunehmen, warnte Karin Schwiter.