Kanton Schwyz

In Arth im Gebiet Bräpfet sind drei Mutterschafe gerissen worden.

Andreas Seeholzer, Bote der Urschweiz, 12.01.2024

Wolf im Schnee.
Bild: Symbolbild

Nach einem ruhigen Jahr ist es im Kanton Schwyz am 1. Januar in Tuggen zu einer nicht überprüfbaren Sichtung eines Wolfes gekommen. Am Mittwoch, 10. Januar, ging schliesslich der erste Wolfsalarm via SMS an die Landwirte im Kanton Schwyz – konkret in der Gemeinde Arth: «Riss in Arth, Bräpfet» hiess es in der Meldung. Wie Manuel Wyss, Leiter der Abteilung Jagd und Wildtiere im Schwyzer Umweltdepartement, auf Anfrage bestätigt, seien drei Mutterschafe im Raum Bräpfet gerissen worden. Laut Wyss waren die Schafe seit dem vergangenen Samstag vermisst worden, am Mittwoch hat der Landwirt aufgrund von kreisenden Krähen ein verludertes Tier gefunden und die Wildhut eingeschaltet.

Spuren eines Wolfes

Die Wildhut konnte im Gebiet zwei weitere tote Schafe ausfindig machen. Die Tiere waren bereits stark verwest, auch die Witterung und Aasfresser trugen dazu bei. «Die Wildhut hat DNA-Proben genommen», sagt Wyss weiter, «dass diese aber aufgrund der bereits starken Verwesung der Schafe ausgewertet werden können, ist indes unsicher.» Dennoch könne aufgrund der Spuren – also der Fussabdrücke und des Schrittbildes – von einem Wolf ausgegangen werden. Dass dieser aber genetisch zugewiesen werden könne, sei aufgrund der fraglichen Auswertung der DNA eher unwahrscheinlich. Der Fall wurde dokumentiert und der Herdenschutz des Kantons aufgeboten. Der Herdenschutz wird nun mit dem Landwirt mögliche Schutzmassnahmen besprechen.

Ein Wolf hatte Mitte November auf dem Blasenberg bei Zug ein Schaf gerissen und 13 Schafe so schwer verletzt, dass sie aufgrund der Biss- und Rissverletzungen erlöst werden mussten. Ob ein Zusammenhang mit dem aktuellen Riss in Arth besteht, ist unklar. Die DNA-Proben in Zug haben klar einen Wolf ergeben, zur Herkunft des Tieres konnten aber keine Angaben gemacht werden. Die Zuger Behörden gehen davon aus, dass die eher schwachen Verletzungen mit geringer Bisskraft von einem frisch aus einem Rudel abgewanderten Jungwolf stammen. Die Behörden waren aufgrund der schwachen Bissspuren erst von einem Hund ausgegangen.

Der Ort, wo die Schafe gerissen wurden, heisst Bräpfet.
Bild: PD