Zur „Auferstehungsfeier“ von Hazy Osterwald
(GTA) Hazy Osterwald ist ein Platz im Musikhimmel gewiss. Unsterblich ist der legendäre Entertainer durchaus, weniger dank göttlichem Wunder, sondern aufgrund seines Schaffens. Und dank der Spuren, die er hinterlässt, im Showbusiness und in der Erinnerung seiner Lieben. Die „Auferstehungsfeier“, die er sich statt einer Trauerfeier gewünscht hat, passt thematisch perfekt in die Jahreszeit. Freuen wir uns doch alle, ungeachtet irgendwelcher konfessionellen Zugehörigkeiten, über das Wiedererwachen der Natur, wärmen uns an den lebensspendenden Sonnenstrahlen. Pünktlich zur Karwoche werden unsere Welterklärer ihrerseits jeweils von einem kollektiven religiösen Taumel erfasst. Während Kinder landauf landab bunte Eier naschen, wir uns Schokohasen schenken (beides uralte heidnische Fruchtbarkeitssymbole!), wird rundum unverdrossen dem Jesusmythos gehuldigt. Man mahnt zu Demut und Busse, erinnert an Ursünde, Kreuzigung und Sühneopfer – wo doch selbst Theologen sich uneins sind über Entstehung und Bedeutung des Auferstehungsglaubens. Selten klaffen offizielles Zeremoniell und persönliches Erleben krasser auseinander als zu Ostern.
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