Das Amt für Kultur will mehrere alte Gebäude in Goldau unter Schutz stellen. Das Volkswirtschaftsdepartement hingegen unterstützt die Arther Entwicklungspläne. Wie weiter?
Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz
Diese Pläne wird Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud mit den Arther Behörden heute Abend an einer Informationsveranstaltung im Detail vorstellen. Das Ziel der Bemühungen: Die Gemeinde Arth soll von den Vorteilen des künftigen Neat-Bahnhofs profitieren. Im Gebiet Bahnhof Süd sollen gegen 1000 neue Jobs angesiedelt werden. Die Erschliessung wird über die neue Schuttstrasse erfolgen. Damit soll auch der ausgebaute Campus erschlossen werden.
Laut den Plänen soll für vier ältere Gebäude im Entwicklungsgebiet Süd schon bald die letzte Stunde schlagen: Die Luxram-Fabrik, die Villa Sonnenheim, die Rigibahn-Gebäude (Depot und Werkstätten) sowie die Milchküche sollen der Gesamtüberbauung weichen. Mit den Grundeigentümern wurden bereits Vorentscheidsgesuche für einen Abbruch ausgearbeitet.
Die Ämter sind sich über Schutzwürdigkeit nicht einig
«Wir haben vier Jahren mit der Gemeinde verhandelt und sind uns nun einig geworden», erklärte Patrick Kaufmann, CEO der Kago AG, die seit bald 75 Jahren in Goldau angesiedelt ist. Die Firma bietet 30 Arbeitsplätze an und platzt aus allen Nähten. Bereits liegt ein erster Plan vor, wie auf dem Areal der ehemaligen Luxram ein neues Werkgebäude samt Wohnungen entstehen könnte.
Kaufmann möchte eher heute als morgen wissen, wie es weitergeht. Er möchte mit seiner Firma weiterhin in Goldau bleiben. Ein definitiver Entscheid soll demnächst fallen. Das Luxram-Gebäude sei baufällig und deshalb ein Risiko. «Ich habe Angst, dass etwas passiert», erklärte er kürzlich an der ersten öffentlichen Informationsveranstaltung.
Schon jetzt zeichnet sich aber eine Debatte um die Schutzwürdigkeit dieser Gebäude ab. Das Amt für Kultur kommt nämlich zum Schluss, dass aufgrund verschiedener Gutachten mit Ausnahme der Milchküche die drei anderen Objekte grössenteils sowohl schutzwürdig wie auch schutzfähig seien.
Sie seien deshalb, heisst es in einem Bericht des Arther Gemeinderats, «aus Sicht des Denkmalschutzes zu erhalten». Ganz anders tönt es aus Barrauds Volkswirtschaftsdepartement: «Es begrüsst und unterstützt die Bestrebungen der Gemeinde Arth, das vorhandene Innenentwicklungspotenzial zu nutzen.»
Entsprechende Beschwerdefristen sind im Fahrplan bereits eingeplant. Dazu kommen derzeit noch andere Schwierigkeiten: Bis Ende Jahr solle bekannt sein, wie mit den Altlasten (Quecksilber) unter und um das Luxram-Gebäude verfahren werden müsse, führte Thomas Huwyler, Leiter Amt für Raumplanung, aus.
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