Am 11. November 2000 organisierte die SP Arth-Goldau eine Führung durch das Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz und durch die Sonderausstellung „Kunst und Militär“.

Ruth Miksovic-Waldis konnte vor dem ehemaligen Kornhaus und späteren Zeughaus in Schwyz zahlreiche Interessierte begrüssen. Das Forum der Schweizer Geschichte umfasst die Zeit von 1200 – 1800 und ist Teil des Landesmuseums.

Mensch und Umwelt

Im Parterre wird gezeigt, wie sich die Besiedelung in der Stadt und auf dem Land entwickelte. Diverse Funde von Werkzeugen und anderen Gegenständen belegen die grossen Umwälzungen. So war vor 800 Jahren ein ausgewachsenes Rind nur etwa halb so gross wie heute. Auch die Menschen waren viel kleiner. Die ersten Städte waren sehr eng und umfassten nur wenige Bewohner. Trotzdem bildeten die mangelnde Hygiene und die in den Küchen lebenden Tiere eine grosse Seuchengefahr. Ebenso gefährdend waren die Feuersbrünste, die ganze Stadtteile zerstörten.

Auch damals war der Transport von Personen und Gütern ein wichtiges Politikum. Nicht weniger als elf Zollposten und zahlreiche Brückenzölle wollten auf der Nord-Süd-Achse einkassieren. Die Schweiz war bereits vor vielen Jahrhunderten keine wirtschaftliche Insel. Exportiert wurden Braunvieh, Käse, Stickereien, Strohhüte, Schnecken und später auch Uhren. Aus dem Ausland wurden Waffen, Luxusgüter sowie Salz und Getreide eingeführt.

Arbeit

Ruth Miksovic erläuterte auch den schrittweisen Aufbau der industriellen Fertigung, die ihren Ursprung in der Heimarbeit hat. Weber, Uhrmacher und Stoffdrucker stellten zu Hause für die aufkommenden Manufakturen Halbfertigprodukte her – oft unter unmenschlichen Bedingungen. Gearbeitet wurde in feuchten, dunklen Stuben. Kinderarbeit war weit verbreitet. Die Einkünfte waren knapp: zuwenig zum Leben, zuviel zum Sterben.

Raubbau in der Natur

Die Glasherstellung benötigte sehr viel Energie. Deshalb wurden die Glashütten in grossen Wäldern angesiedelt, die komplett abgeholzt wurden. Danach wurde ein neuer Standort gesucht. Erst als Unwetter infolge Abholzung zu Katastrophen wurden, setzte ein Umdenken ein. Es wurde gezielt aufgeforstet und ein wirksames Waldgesetz erlassen. Damit wurde auch der Übernutzung des Waldes durch Vieh ein Riegel geschoben.

Gesellschaft, Menschen, Macht

Der erste Stock zeigt die starke Begrenzung des Mittelalters. Alles wurde genau geregelt und verbrieft oder in Kerbhölzer eingeschnitzt. Alle hatten ihren angeborenen Platz – ohne Entwicklungschancen. Von der Geburt bis zum Tod gehörte man zu den zahlreichen rechtlosen Hintersassen oder gar zu den Ausgestossenen oder – mit Glück – zur sehr dünnen Oberschicht. Diese sicherte ihre Macht durch Gesellschaften und Zünfte – erste Vorläufer der politischen Parteien. Umzüge, Prunkkleider, Stammbäume, Benimmregeln und die Lesefähigkeit hoben die wenigen Privilegierten vom „Fussvolk“ ab. Als Rettungsanker in der Not diente die Religion. Die 14 Nothelfer wurden angerufen, um Schicksalsschläge und Krankheiten zu mildern.

Nichts Neues

Das Museum zeigt, dass die heutigen politischen Fragen unendlichen Geschichten gleichen. Politische Mitsprache, Arbeitsbedingungen, Altersvorsorge, Bildung, Gesundheit, Verkehr, Umweltschutz, Militär und Ethik beschäftigten nicht nur die Altvorderen, sondern auch uns. Die SP Arth-Goldau bleibt dran! Co-Präsident Stefan Blank bedankte sich bei Ruth Miksovic für die interessante Führung.

SP Arth-Goldau, Parteileitung


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