Nationalratswahlen
An den kommenden Wahlen wird es zu keiner Listenverbindung zwischen der Schwyzer SVP und Mass-Voll kommen. SVP-Präsident Roman Bürgi will davon nichts wissen.
Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz, 11.08.2023
Der umstrittene Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi gab am Donnerstag bekannt, dass seine Bewegung mit einer eigenen Zweierliste bei den Schwyzer Nationalratswahlen mitmischen werde. Die Ankündigung, die nicht nur in den Schwyzer Parteien zu reden gibt, sorgte für entsprechend grosses Aufsehen.
Spätestens am Montag soll definitiv bekannt werden, dass Mass-Voll im Kanton Schwyz mit dem Vorderthaler Benjamin Solèr und der Altendörflerin Tamara Lins ins Rennen steigen will. Gemäss Rimoldi gilt dabei Lins als «Spitzenkandidatin». Offen blieb am Donnerstag, ob die Schwyzer SVP mit Mass-Voll ebenfalls eine Listenverbindung eingehen wird, wie sie eine solche Anfang Woche mit dem Ibächler Josef Ender vom Aktionsbündnis Urkantone bekannt gab.
Davon will der Schwyzer SVP-Präsident Roman Bürgi aber nichts wissen. Er zieht den Stecker und gibt Rimoldi umgehend einen Korb. «Für uns ist eine solche Listenverbindung kein Thema. Es fanden auf kantonaler Ebene auch keine Gespräche mit Nicolas Rimoldi statt», stellte der Goldauer SVP-Politiker, der selber für den Nationalrat kandidiert, unmissverständlich klar. Die Schwyzer SVP habe eine Listenverbindung mit Josef Ender. Mit Rimoldis Liste werde es einen solchen Schulterschluss aber nicht geben.
«Die SVP hat nicht den Mut, zur Schweiz und zu deren Werten zu stehen.»
Nicolas Rimoldi, Präsident Mass-Voll
Es komme zwar in anderen Kantonen zu Listenverbindungen, «bei uns aber nicht». Dass die Mass-Voll-Liste eine Konkurrenz zur Kandidatur von Josef Ender sei, weist Bürgi zurück: «Ich sehe das nicht so.»
Rimoldi greift die Schwyzer SVP an
Dass die Schwyzer SVP Mass-Voll so schnell eine Absage für mögliche Listenverbindungen gibt, führt zu einer happigen Reaktion seitens Rimoldis. Er geht zum Gegenangriff über und erklärt, die Absage von SVP-Präsident Roman Bürgi verweise darauf, «dass die SVP nicht den Mut hat, zur Schweiz und zu deren Werten zu stehen». Das bedeute, dass für Leute, die die Schweiz «lieben und erhalten wollen», deshalb einzig Mass-Voll wählbar sei.
Freiheitstrychler distanzieren sich
Die Freiheitstrychler legen Wert auf eine Präzisierung. Sie seien nicht politisch ausgerichtet und würden nicht ins Wahlgeschehen eingreifen. Sie stünden für die Grundrechte, die amtliche Wahrheit und die Verteidigung der verfassungsmässigen Ordnung ein.
Die Mass-Voll-Kandidatin Tamara Lins sei – entgegen den Aussagen von Nicolas Rimoldi – keine Freiheitstrychlerin. «Sie ist Mitglied des Vereins Mass-Voll», heisst es weiter. Mass-Voll-Nationalratskandidat Benjamin Solèr wiederum sei Mitglied der 1.-August-Trychler Vorderthal, bei den Freiheitstrychlern und im Vorstand der Helvetiatrychler. Der Titel im «Boten» vom Freitag «Wahlen: Mass-Voll tritt mit Freiheitstrychlern an» sei aus diesen Gründen «nicht zutreffend», wird betont. (pd/adm)
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