Bob: Der Oberarther Martin Annen hervorragender Zweiter an Start-SM

Die Bobsaison hat mit dem vergangenen Wochenende die ersten Vorboten ausgeschickt: An der Bobstart-SM in Baden belegte der Oberarther Martin Annen den hervorragenden zweiten Rang: «Das gibt Motivation für die bevorstehende Saison.»

von Nathalie Henseler, Bote der Urschweiz, Dienstag, 5. Oktober 1999

Auf die vergangene Saison kann der Oberarther Bobpilot Martin Annen mit grosser Zufriedenheit zurückblicken: «Die letzte Saison verlief für mich besser als erwartet. Als Höhepunkt würde ich den Junioren-Schweizermeistertitel anführen, der mich sehr gefreut hat.» Für die erste Saison im Viererbob schlug der Oberarther nämlich wie ein Blitz in die Szene ein: Auf der Natureisbahn von St. Moritz realisierte er sogar die zweitbeste je gefahrene Zeit und lässt damit eine starke Bobkarriere vermuten.

Aufs Schwingen verzichtet

Für die kommende Saison hat sich Martin Annen sehr spezifisch vorbereitet. «Die Resultate der letzten Saison bewogen mich zum Entscheid, die Schwingsaison im Sommer auszulassen, und mich definitiv für das Bob-Sommertraining einzusetzen. Zudem habe ich starke Sponsoren im Rücken, die mich unterstützen und zusätzlich arbeite ich im Sommer, um das Budget des Winters auf die Beine zu stellen», erklärt Annen.

Zweitschnellster Starter

Das umgestellte Training scheint sich zu bewähren: An der Bobstart-Schweizermeisterschaft in Wettswil belegte Martin Annen im Zweierbob den hervorragenden zweiten Rang hinter Christian Reich. «Der Verzicht auf den Schwingsport hat sich bezahlt gemacht», ist der Oberarther überzeugt. War der Start in der letzten Saison noch einer der Schwachpunkte, wurde diesen Sommer spezifisch für eine Verbesserung trainiert. «Dieses Resultat ist nun der eindeutige Beweis, dass ich beim Start klare Fortschritte gemacht habe», denkt der Schwyzer Bobpilot. Im Zweierbob konnte der 25-Jährige selbst gestandene Piloten wie Reto Götschi auf die Ränge verweisen: «Das gibt natürlich eine besondere Motivation für die Saison.» Im Viererbob belegte das Team um Martin Annen übrigens den vierten Rang, nur ganz knapp hinter Reto Götschi.

Neues Material und ein weiterer Bremser

Materiell rüstete sich der Oberarther mit einem neuen Zweierbob aus, für den er den ganzen Lohn des Sommers ausgegeben hat. «Mit dem neuen Bob befinde ich mich jetzt technisch an der Spitze. Zusammen mit den sportlichen Leistungen der Mannschaft sollte die Saison noch besser verlaufen als die letzte», verspricht der 25-Jährige. Personell hat sich der Oberarther nach einem weiteren Bremser umgesehen, der die idealen Voraussetzungen von der Schnelligkeit, Kraft und dem Gewicht erfüllt. Mit dem 24-jährigen Zürcher Sprinter Patric Seiler wurde Annen auch fündig. Somit befinden sich vier Bremser im Annen-Bob Team, wobei zwei sich immer wieder für die Wettkämpfe empfehlen müssen. «Dieser interne Wettkampf soll die Leistungen der Bremser ankurbeln und so schliesslich die Resultate des Teams optimieren», erläutert Annen.

Spannende Bobsaison

Nach den Spitzenresultaten in der Bobstart-Schweizermeisterschaft ist eine spannende Bobsaison zu erwarten, die am 1. November mit den Selektionsrennen in La Plagne beginnt. «La Plagne ist meine absolute Lieblingsbahn, deshalb erhoffe ich mir sehr gute Resultate», meint der Oberarther. In La Plagne müssen sich die Teams nämlich für die Weltcup- beziehungsweise Europacupsaison qualifizieren. Im vergangenen Jahr gelang dies Martin Annen hervorragend, indem er in La Plagne siegte und im Viererbob gleich die Spitze der Tabelle übernahm.