Zum Ausgang der CO2-Abstimmung

Unser neuer CVP-Regierungsrat Sandro Patierno äusserte sich im «Bote»- Interview vom 15. Juni enttäuscht über die Abfuhr für das CO2-Gesetz. Es wurde leider eine Chance verpasst, ein klares Signal in Richtung Klimaneutralität und weniger Auslandabhängigkeit zu setzen. Bezüglich Auslandabhängigkeit stimmt Patierno in den Chor der CO2-Befürworter ein. So, als wären wir nur vom Import der Erdölprodukte aus den arabischen Staaten abhängig. Etwas, was übrigens nicht stimmt, denn gemäss Eidgenössischer Zollverwaltung importiert die Schweiz heute rund 70 Prozent des Erdöls aus Kasachstan und Nigeria. Ein Liter Rohöl kostet auf dem Weltmarkt aktuell rund 40 Rappen. Dies ist der Importpreis. Alles andere, Verarbeitung, Handel, CO2-Abgabe und MWST, bleibt in der Schweiz.

Bezüglich Auslandabhängigkeit hätte ich da eine Frage an Herrn Patierno: Woher kommen denn die Solarpanel – kommen diese nicht hauptsächlich aus China? Übernimmt China dann nach zwanzig Jahren auch die Entsorgung der Panels? Oder die grossen Windräder, welche wohl kaum auf unsere schönen Aussichtspunkte passen? Werden diese nicht hauptsächlich im Ausland produziert? Ich bin überzeugt, dass wir in der Schweiz an der heute diffamierten Atomkraft nicht vorbeikommen, wenn wir unsere sichere Stromversorgung behalten wollen. Ein Stromabkommen mit der EU hilft uns da auch nicht weiter. Im Gegenteil, die Auslandabhängigkeit würde dadurch ja noch verstärkt.

Etwas müssig finde ich auch den Hinweis des enttäuschten Befürworters, Regierungsrat Sandro Patierno, welcher Inhaber einer Energie-Beratungsfirma (für alternative Energie) ist, dass der Präsident der Schweizerischen Erdölvereinigung, welche viel Geld in den Abstimmungskampf geworfen habe, Nationalrat und ehemaliger Parteipräsident (der SVP) sei. Unerwähnt bleibt, dass die Befürworter fast dreimal so viel Geld im verlorenen Abstimmungskampf verpulvert haben sollen; dies nebst zusätzlicher massiver Unterstützung durch die Massenmedien. Die Berggebiete seien vom Klimawandel besonders betroffen, wird uns suggeriert. Etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Denn wenn es etwas wärmer wird, brauchen wir weniger Heizöl. Wenn es etwas trockener wird, bleiben die Steilhänge stabil. Das Ökosystem wird sich anpassen. Auf den Bergsturz von Goldau hatten das Klima der Schweiz und das CO2 wohl kaum Einfluss. Ja, es wurde und wird Angst geschürt; aber nicht von den Gegnern, sondern von den Befürwortern des CO2-Gesetzes. Nach dreissig Jahren geht die Welt nicht unter, wenn wir bis 2050 nicht CO2-neutral werden!

Meinrad Steiner, Alpthal