Die Schwyzer Alpen sind traditionsgemäss bereits seit Wochen verlassen. Eine Alp bildete eine Ausnahme. Am Samstag war Abfahrt.

Erhard Gick

Zu einem ungewöhnlichen Schauspiel kamen am Samstag viele Schaulustige und Automobilisten. Älpler Josef von Rickenbach zog mit seinem Vieh von der Rigi über Buosingen, Goldau und Oberarth zu seinem Winterquartier nach Arth. Dabei sorgte der Älpler mit seinem Gefolge für viel Aufsehen.

Kopfschmuck ist speziell

Das Spezielle an dieser wohl letzten farbenprächtigen Alpabfahrt ist nicht nur der späte Zeitpunkt. Für Aufmerksamkeit sorgt jeweils der aussergewöhnliche Kuhschmuck der Tiere. Sie werden jeweils fein säuberlich herausgeputzt und von Dominik Gwerder mit dem Kopfschmuck versehen. Alpabfahrten haben eine langjährige Tradition. Ist der Alpsommer für Mensch und Tier ohne tödliche Unfälle verlaufen, werden in vielen Gegenden die Herden für den Abtrieb kunstvoll geschmückt und der Alpabtrieb mit Musik- und Tanzveranstaltungen verbunden. Diese Feste bildeten früher im September oder Oktober den Abschluss des Alplebens. Für den Kopfschmuck der Tiere wird traditionell die Alpenrose oder Latschenkiefer verwendet. Eine besondere Rolle spielt dabei die so genannte Kranzkuh. Sie bekommt einen ganz besonders pompösen Kopfschmuck.