Die Pfarrkirche Arth gilt als eine der bedeutendsten frühbarocken Kirchen der Region. Bevor wir das Augenmerk auf die Geschichte der Kirche richten, sei noch ein Hinweis auf die grosse Georgs-Glocke von 1389, rechts neben der Heilig-Kreuz-Kapelle (1757), erlaubt Die 600jährige Glocke ist 1954 gesprungen und musste ersetzt werden.
Am Platz der heutigen Georgs-Kapelle – am Hangfuss der Rigi – befand sich eine der beiden alten Pfarrkirchen von Arth. 1312 wurde am Standort der heutigen Pfarrkirche ein Neubau erstellt. Diese Kirche stand quer zur heutigen und war nach Nordosten ausgerichtet. Sie mass 16 x 25 m und wies tausend Plätze auf. Der heute noch bestehende Turm war wohl Ende des 15. Jahrhunderts an der Westseite angebaut worden.
1694 wurde diese Kirche abgebrochen und am 12. April 1695 das Fundament für die neue Kirche gelegt und der Eckstein geweiht Als Architekt wählte man den aus Hitzkirch stammenden Kaplan Jeremias Schmid, der als Baumeister und Architekt verschiedene Kirchenbauten geleitet hatte.
Angesichts des Fassungsvermögens der alten Kirche kann wohl vermutet werden, dass nicht Platzmangel die Ursache für den Neubau war, sondern die Bestrebungen der katholischen Reform, die Bedeutung des katholischen Glaubens zu betonen. Der Kirchenneubau steht also im gleichen Zusammenhang wie die 40 Jahre vorher erfolgte Berufung der Kapuziner nach Arth (siehe Al0).
Am 13. Oktober 1697 wurde die neue Kirche geweiht. 1698 waren die Altäre vollendet, 1700 wurden sie durch Johann Jorg Hagenmüller stuckiert. Im gleichen Jahr knickte der Sturm die Turmspitze. Er konnte erst 1705 mit der barocken Bekrönung vollendet werden.
Die Pfarrkirche hat verschiedene Renovationen erfahren. Bei der letzten umfassenden Innenrenovation von 1979-81 wurden bei einer archäologischen Untersuchung Ueberreste der älteren Kirche von 1312 freigelegt.
Bei der von 1954-56 durchgeführten Aussenrenovation trug der Goldauer Kunstmaler Hans Schilter zum kunstlerischen Schmuck bei. So stammen die Sgraffiti an der äusseren Chorapsis von ihm, und er schuf das Majolika-Mosaik am Kirchturm. Ausserdem malte er die Schutzmantelmadonna sowie fünf Glasfenster in der zu dieser Zeit erbauten Friedhofkapelle.
Netzfund von Klemenz Michel via Facebook (04.02.2024)