Der Dorfbrunnen in Arth trägt die Jahreszahlen 1621 und 1720. 1621 bezieht sich auf die Entstehung des Brunnens. 1720 wurde das Brunnenbecken nach dem Dorfbrand repariert und die Madonnenfigur angebracht. Sowohl die Madonnenfigur als auch die Säuke sind Kopien, weil die Originale 1912 beim Kantonalen Schützenfest so stark beschädigt wurden, dass sie ersetzt werden mussten.

Schon in früheren Zeiten wurde immer wieder die Besonderheit herausgestrichen, dass das Brunnenbecken aus einem einzigen Stück Granit (Geissberger-Granit aus dem Urnerland) geahuen ist.
Beim Arther Dorfbrand von 1719 soll das Wasser im Brunnen gekocht haben. Wegen der grossen Hitze ist das Becken dabei zersprungen. Es wurde dann später wieder zusammengekittet.
Der Dorfbrunnen wurde beim Neubau der Häuserzeile Restaurant Rigi bis Kantonalbank um acht Meter versetzt.

Dass der Arther Rathausplatz seit jeher das Dorfzentrum gebildet hat, zeigt der heute leider verschwundene sogenannte „Bogen“, der sich neben dem Geschäftsraum der Bäckerei „Chilestägli“ befand. Beispiele für einen „Bogen“ – ein mit hölzernen Säulen auf Steinsockeln abgestütztes Dach – sind heute noch in Schwyz oder Steinen zu besichtigen.

Dem „Bogen“ kamen wichtige Funktionen im Dorfleben zu. Kirchgänger konnten vom Wetter geschützt auf den Messebeginn warten. Aber auch Geschäfte aller Art wurden hier getätigt, es wurde gefeilscht, gehandelt und vor allem auch politisiert. Ausserdem war der „Bogen“ auch Standplatz des Nachtwächters und Wachthauptmanns.