Ständeratswahl
Die linksgrüne Doppelkandidatur bei der Ständeratswahl hat Othmar Reichmuth entscheidende Stimmen weggenommen.
Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz, 23.10.2023
Dieses Mal war das nicht mehr der Fall. Linksgrün schickte zwei eigene Kandidaten ins Rennen, die zwar keine echten Wahlchancen hatten, trotzdem aber viele Stimmen machten. Dave Heinzer als Grüner kam auf total 7201 Stimmen, Elsbeth Anderegg Marty machte als SP-Kantonsrätin sogar 8425 Stimmen. Sind das die Stimmen, die Reichmuth zur Wahl fehlten? Wäre er, wie nun gesagt wird, weiterhin noch Ständerat, wenn er nicht von linksgrün torpediert worden wäre?
Die Mitte ging nicht auf SP-Hilfe ein
«Man kann im Nachhinein über vieles philosophieren», sagt SP-Präsidentin Karin Schwiter und fügt hinzu, dass die SP der Mitte-Partei mehrmals eine Zusammenarbeit angeboten habe. Sprich: Die SP hätte der Mitte geholfen, den Ständeratssitz zu verteidigen, wenn die Mitte der SP geholfen hätte, mit einem SP-Sitz wieder in den Nationalrat einziehen zu können. Schwiter: «Das wollte die Mitte-Partei aber nicht. Sie lehnte unser Angebot ab.»
«Dieses Angebot konnten wir nicht annehmen. Sie wollten einen Listenverbund mit uns, den Grünen und der SP», sagt Mitte-Präsident Bruno Beeler. Damit wäre die Mitte nicht mehr eine bürgerliche Partei gewesen, sondern wäre zum linksgrünen Block gezählt worden. «Wir sind eine bürgerliche Partei und wollen das auch bleiben», stellt Beeler klar.
Die SP habe «offen damit gedroht», falls die Mitte nicht mitmachen würde, werde sie mit eigenen Kandidaten antreten. Beeler: «Das haben sie nun gemacht. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance und stehen jetzt völlig alleine da.» Reichmuth habe immer auch grüne und soziale Anliegen im Ständerat vertreten. Das werde nun nicht mehr der Fall sein.
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