Gemeinden im Datenrausch

Noch nicht alle Innerschwyzer Gemeinden sind online. Diejenigen, die es sind, wären alle noch ausbaufähig.

von Sven Galinelli

Die Pressemeldung, die gestern auf der Redaktion eintraf, verwunderte. Steht da doch: «Gemeinde Illgau jetzt online». Ausgerechnet eine Gemeinde geht ins Internet, die zu einer Randregion gehört und wohl auch nicht den Massentourismus anzieht.

Trotzdem ist man in Illgau überzeugt, dass der Auftritt eine gute Sache ist. Gemeindepräsident Ernst Bürgler: «Illgau ist in mancher Hinsicht beanchteiligt, was sich auch im Gewerbe bemerkbar macht. Nun haben wir ein Mittel, das wir dem Gewerbe anbieten können.» Ausserdem wolle man auch den Tourismus etwas fördern. «Es ist zwar nicht der Massentourismus, den wir anstreben», so Bürgler, «aber etwas mehr als bisher darf es sein. Und vielleicht kommt jetzt ja jemand über die Internetseit auf den Geschmack.»

Arth: Viele Informationen

Mit ihrem Auftritt im Datenhighway hat die Berggemeinde anderen Orten einiges voraus. Inzwischen sind aber die meisten Innerschwyzer Gemeinden online. In erster Linie vor allem die touristisch orientierten Dörfer. Derweil man es aber in Brunnen verpasst hat, den Gemeinde-Namen registrieren zu lassen, ist man da in anderen Gemeinden weiter. Etwa in Arth. Dort gibt es eine ansprechend gestaltete Homepage, die erstaunlich viele Informationen beinhaltet. Finanziert wird sie aber vorerst noch von privater Seite.

Daniel Annen, der die Homepage betreut: «Natürlich streben wir eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde an. Falls diese aber nicht zu Stande kommt, würden wir die Homepage trotzdem aufgeschaltet lassen.» Von der Bevölkerung würden die Seiten oft benützt.

Homepages der Gemeinden

Die “Neue SZ” listet die Adressen von offiziellen und nicht offiziellen Gemeinde-Homepages auf:

Sattel: www.sattel.ch
Gersau: www.gersau.ch
Brunnen: www.ingenbohl-brunnen.ch und www.brunnentourismus.ch
Schwyz: www.gemeindeschwyz.ch
Arth: www.arth-online.ch
Illgau: www.illgau.ch
Küssnacht: www.kuessnacht.com

Zusammenarbeit im Netz

In Sattel spannen die verschiedenen Parteien gar zusammen. Der Auftritt der Gemeinde und der Sattel-Hockstuckli AG ist auf der gleichen Homepage untergebracht. «Wir wollen die Gemeinde als Ganzes repräsentieren, nicht nur als politische Einheit», erläutert Gemeindeschreiber Pirmin Moser dieses Vorgehen. Gerade auf Gemeindeebene gebe es aber noch wenig Inhaltliches zu sehen. Und wie sieht die Zukunft der modern gestalteten Homepage aus? Moser: «Wir sind laufend daran, das Angebot zu erweitern und können uns sogar vorstellen, einen virtuellen Gemeindeschalter einzurichten.»

«So etwas wurde bei uns noch nicht konkret besprochen», sagt der Schwyzer Gemeindeschreiber Bruno Marty auf die Frage, wann man denn in Schwyz Formulare im Internet anfordern könne. Auch die Schwyzer Seite wäre noch ausbaufähig. «Dem sind wir uns vollkommen bewusst», stellt Marty fest. Und: «Wir bleiben aber dran und bilden intern Leute aus, welche dann die Pflege des Internet-Auftrittes übernehmen.»

E-Commerce wird kommen

Auch wer Näheres über Gersau wissen will, wird im Netz fündig. Nicht zuletzt dank dem ehemaligen Bezirksammann Theo Camenzind, dem Betreuer der Gersauer Homepage. «Ich versuche, immer möglichst aktuell zu sein», sagt Camenzind, der den Internet-Auftritt Gersau im Auftrag des Bezirkes unterhält. Auch für ihn ist der Internet-Auftritt ein Muss: «Gerade wenn man internationale Gäste hat, wird das auch von einem Ort erwartet». Camenzind schaut aber schon in die Zukunft: «E-Commerce wird früher oder später auch in Gersau ein Thema werden.» Bis es soweit sei, müsse man aber die Akzeptanz des E-Commerce noch steigern.

In Küssnacht ist der Bezirk auch erst pro forma im Datendschungel vertreten. Es handelt sich vorerst um eine private Homepage. Die Gemeinde will aber mit dem Anbieter zusammenarbeiten. Dies wurde in der zuständigen Arbeitsgruppe gestern Abend so bestimmt. Der Auftritt, der jetzt noch etwas altbacken aussieht, solle ein moderneres Aussehen erhalten. «In zwei Monaten wollen wir damit online gehen», bestätigte gestern Kurt Rühle, Mitglied der zuständigen Arbeitsgruppe.