St. Niklausengesellschaft
Gestern Abend hielten die Küssnachter Klausjäger im Monséjour ihre GV ab und legten unter anderem die Leitplanken des Umzugs am 5. Dezember fest. Und es gibt ein neues Ehrenmitglied.
Erhard Gick, Bote der Urschweiz, 29.11.2023
Am 5. Dezember um 20.15 Uhr wird ein Böllerschuss ganz Küssnacht wachrütteln. Eingefleischte Kenner des Küssnachter Klausjagens kennen die Bedeutung, dann nämlich setzt sich der imposante Umzug in Bewegung, der meist von weit mehr als 1500 Mitwirkenden bestritten wird. Und, eine weitere Zahl: rund 30 000 Besucherinnen und Besucher lassen sich den weltgrössten Niklausenumzug nicht entgehen. Spätestens dann grassiert dieses wunderbare Virus, das Fieber des Klausjagens im Rigidorf.
Aber soweit war es gestern Abend noch gar nicht. Fünf Tage vor dem grossen Brauchtumsspektakel fand die GV der St. Niklausengesellschaft im Monséjour statt. Es war kein grosses Geheimnis, dass Gesellschaftspräsident Pascal Knüsel vor vollem Haus die Versammlung leiten konnte. Unter den Anwesenden konnte er auch zehn Ehrenmitglieder und Ehrenpräsident Toni Gössi begrüssen. «Im Vorfeld wurden einige Tausend Briefe an die Küssnachter verschickt, man wirbt für Neumitglieder. Der Verein zählt immerhin rund 1640 davon, statutengemäss nur männliche Mitglieder und 35 neue Klausjäger konnten dieses Jahr in der Gesellschaft begrüsst werden.
Ein Kreisel, der verkehrsberuhigend wirken wird
Kreisel regeln den flüssigen Verkehrsfluss, wenn mehrere Strassen zusammenfallen. Es ist durchaus möglich, dass der Kreisel, der in der Räbmatt diese Woche neu geschmückt wird, den Verkehrsfluss etwas hemmen könnte oder zumindest zu einer vorübergehenden Verkehrsberuhigung führen könnte. «Wir zeigen dort ‹Tradition im Kreisel› des Küssnachter Künstlers Roli Ulrich. Es werden die Traditionsfiguren des Küssnachter Klausjagens gezeigt», verkündete Präsident Pascal Knüsel. Also die 13 Figuren Geisslechlepfer, Chrüzlistreich, Iffelenträger, Samichlaus, Schmutzli, Musikant, Sententrychler, Chlopfentrychler und die Hornbläser. «Wie stark die Küssnachter hinter diesem Brauchtum stehen, zeigt, dass die Figuren hauptsächlich durch Sponsoring finanziert werden konnten», so der Präsident.
Markus Sidler wird Ehrenmitglied
Seit 2005 war Markus Sidler für die sehr wichtige Bescherung zuständig. Nicht nur die begehrten Klaussäckli hat er zusammengestellt, auch die Beschenkung Bedürftiger leitete er und er hatte zudem einige Projekte in der Amtszeit geleitet. Die Gesellschaft bedankte sich nach seinem Rücktritt nicht nur mit einem tosenden Applaus, er wurde auch zum Ehrenmitglied ernannt. «Ich bin der dritte Sidler, dem diese Ehre zuteilwird. Ich freue mich, dass ich sie erhalten habe und dass ich für die Gesellschaft wirken konnte», sagte er vor den Versammelten.
Gewählt wurde an dem Abend, turnusgemäss alle zwei Jahre, ebenfalls. Präsident Pascal Knüsel, Klausenschreiber Luca Barmettler und Kassier Thomas Rüegg in Einzelwahl, der Rest des Vorstandes in globo. Für Markus Sidler nimmt der Küssnachter Andreas Ott Einsitz im Vorstand. Thomas Rüegg, Kassier, berichtete über eine ausgeglichene Rechnung der Gesellschaft. Er bedauerte einen leichten Mitgliederrückgang.
An der GV gab es natürlich auch Sachen, die nicht ganz dem Ernst entsprechen. So redete Umzugsleiter 1, Daniel Zeltner, den Klausjägern ins Gewissen. Und er verkündete, dass die Warntafeln «Achtung Klausjäger» geklaut wurden. «Auch wenn ihr das Klausjagen liebt, es wäre schön, wenn ihr die Tafeln zurückgebt», sagte er.
Die Eckdaten des Klausjagens sind das Schülerklausjagen (alle am Dienstag, 5. Dezember) um 4 Uhr morgens, der Umzug um 14.15 Uhr und der Hauptumzug um 20.15 Uhr.
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