Im Kräbel-Streit bei Goldau sind Gerichte am Zug. Bahnverantwortliche und die Gemeinde Arth beruhigen.

Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz

Die Kontroverse rund um die Talstation der Luftseilbahn Kräbel–Rigi Scheidegg (LKRS AG) ist noch nicht vom Tisch. Im Gegenteil. Sie erreicht dieser Tage wieder einen neuen Höhepunkt.

Was ist passiert? In der vorletzten Woche reichten Paula und Werner Inderbitzin bei der Polizei in Goldau eine Strafanzeige gegen die LKRS AG ein.

Dies, nachdem sich «wiederholt, unter anderem auf dem Parkplatz der Talstation der Kräbelbahn in Goldau, öffentliche Indiskretionen ereignet haben», heisst es in einer Zuschrift an den «Boten der Urschweiz». Wiederholt sollen so ihre «Namen und Videodaten der Kräbelbahn öffentlich gemacht» worden sein. Dabei handle es sich um «rechtlich klar geschützte Daten».

Streit um Fäkalwasser und wildes Parkieren

In «Eigenverantwortung und als Vertreter einer Gruppe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die Einhaltung der geltenden Rechtsordnung engagieren», würden sie aber seit über einem Jahr die im Interesse der Allgemeinheit stehenden Missstände am Kräbel und das lasche Vorgehen der Behörden kritisieren, halten Paula und Werner Inderbitzin fest.

Gemeint ist einmal mehr die bereits mehrmals kritisierte WC-Anlage der Talstation, von der «grosse Mengen an Fäkalwasser und Giftstoffen in die Umwelt gelangt» seien. Auch werde weiterhin das «illegale Wildparkieren» geduldet.

«Ich weiss nicht, wer die Kleber mit den persönlichen Daten angebracht hat. Von den Rigi-Bahnen war es ganz sicher niemand», sagt Rita Baggenstos, Vizepräsidentin des Verwaltungsrates der Luftseilbahn Kräbel–Rigi Scheidegg AG. Die Polizei sei derzeit am Ermitteln.

Auch die anderen Vorwürfe wurden von den Rigi-Bahnen-Verantwortlichen und den Behörden schon wiederholt zurückgewiesen. «Wenn alles nach Plan geht, wird die Gemeinde noch im Oktober mit der Realisierung der Kanalisation beginnen können», erklärt Baggenstos.

Noch diesen Monat geht es mit dem Kanalisationsbau los

Das bestätigt auch die zuständige Arther Gemeinderätin Heimgard Vol­lenweider. Bereits in der nächsten Sitzung werde der Gemeinderat über das definitive Baugesuch für die Kanalisation befinden. Das Einverständnis von allen Bauern liege vor.

Es komme sogar zu einer sehr guten Lösung, indem gleichzeitig neben den Kanalisationsrohren auch die Strom- und Telefonkabel unterirdisch verlegt würden. Bis jetzt sind hier noch Masten sichtbar, das werde in Zukunft nicht mehr nötig sein.

Gemäss Vollenweider wird auch im Bereich Parkplätze vorwärtsgemacht. Hier, im oberen Bereich, werde demnächst die neue Verkehrszone vorgelegt.

Die bestehenden Parkplätze, welche im Zusammenhang mit dem seilbahnrechtlichen Plangenehmigungsverfahren der neuen Luftseilbahn Kräbel–Rigi Scheidegg im Jahr 2016 anerkannt worden sind, können zudem weiterhin als solche betrieben werden, teilte der Gemeinderat dazu jüngst in der «RigiPost» mit.

Einer der Streitpunkte: das Parkieren bei der Kräbel-Talstation oberhalb von Goldau. Bild: Erhard Gick