Anton Bürgi, ein Knabe von Goldau, konnte mit sieben Jahren noch kein Wort sprechen. Seine Grossmutter fasste Vertrauen zur Muttergottes. Im Sommer 1711 pilgerte sie mit dem kleinen Toni und anderen Kindern auf die Rigi zu Maria im Schnee. Auf dem Wege, bevor sie das Rigi-Klösterli erreichten, sollte ihnen die Gottesmutter mit ihrer wunderbaren Hilfe entgegenkommen. Die Ahne begann die Lauretanische Litanei vorzubeten. Die Kinder wiederholten die Anrufungen. Nur einer blieb still, der stumme Toni. Als aber die Grossmutter vorbetete: «Heilige Maria, bitt für uns», rief er plötzlich mit allen andern laut und deutlich: «Bitt für uns!» Von da an war seine Zunge gelöst. – Der glückliche Knabe wurde später in den Kapuzinerorden berufen und starb als Bruder Makarius im Kapuzinerkloster Wil im jahre 1772, im Alter von 68 Jahren.
(nach Lütold-Minder)