Graf Friedrich von Toggenburg beschwor die Waldstätte, sich Herzog Leopold zu unterwerfen. Die drei Länder sprachen aber einmütig: «Kommt er, so wird er uns finden. Wir wollen ihm mit Gottes Hilfe entgegen stehen und uns seiner grossen Macht erwehren, so gut wlr können.» Sie berichteten ihre Lage König Ludwig und ordneten am 13. November 1315 Wachen an, die Tag und Nacht die Letzinen, die Schirmmauern mit Türmen besorgten.

Herzog Leopold war über die Antwort der Waldstätte sehr erzürnt und beschloss, sie von drei Seiten her anzugreifen. Graf Otto von Strassberg sollte über den Brünig in Obwalden einfallen, die Leute von Luzern mit den Rotenburgern und Willisauern vom Entlebuch her Unterwalden bedrohen. Herzog Leopold zog mit grosser Macht gegen Zug, von wo er Miene machte, die Schwyzer bei Arth anzugreifen, wo diese wirklich ihre Hauptmacht bereitgestellt hatten.

Rudolph Reding, ein kluger und kriegserfahrener Greis, riet aber den Schwyzern, den Morgarten zu besetzen. Sein Sohn hatte Margaretha von Hünenberg, die Tochter eines aargauischen Edelmannes zur Frau. deren Bruder, dem die Schwyzer unlängst Dienst geleistet hatten, sich bei den Truppen des Herzogs Leopold vor Arth befand. Dieser schoss nun einige Pfeile über die Letzi-Mauer zu den Schwyzern hinüber, auf deren pergamentenen Flügeln er dle Worte geschrieben hatte: «Hütet euch auf St. Othmars Vorabend (15. November) morgens am Morgarten.» Die Pfeile wurden am 14. November gefunden. Man berichtete schnell nach Uri und Unterwalden. Von Uri kamen 400 Mann bei angebrochener Nacht, von Unterwalden nur 300 erst gegen Mitternacht, weil dort eigene Angriffe abgewehrt werden mussten. Von Schwyz stiessen 600 zu ihnen. Nun ging es noch in der Nacht still dem Morgarten zu.