Von 1610 bis 1612 wütete in der Schweiz die furchtbare Pest, der Beulentod. Die Häuser, worin sich Angesteckte befanden, wurden um Schwyz herum «gebannt und vernagelt». Den unglücklichen Bewohnern reichte man durch eine Öffnung, die man in die Hauswand gemacht hatte, von aussen die Nahrung und alles Nötige. Noch lange danach bemerkte man an manchen Häusern solche Löcher.

(nach Lütolf)

Es wird überliefert, eine Stimme habe endlich aus den Lüften herab gerufen: «Esset Strenzen und Bibernellen, auf dass ihr nicht alle umkommt!» Mit dem Winter 1612 hörte die Plage auf. Um diese Zeit hatte ein Mann zu Schwyz, andere sagen zu Arth, eine seltsame Erscheinung. Eines Morgens sah er beim Ankleiden von der nahen Kirche her einen grossen Leichenzug kommen. Alle Teilnehmer waren schwarz gekleidet und zogen zum Friedhof. Gleichzeitig sah er sich selbst, so wie er eben war, mit einem Strumpf über der Achsel, den Zug beschliessen. Er mutmasste daraus, dass er der Letzte sei, der an dieser Seuche sterben werde, was auch geschah.

(nach Lütolf/Fassbind)