Seit Montag, 23. März werden alle Primarschulkinder der Gemeindeschulen Arth-Goldau im Fernunterricht beschult, nachdem der Bundesrat am 13. März beschlossen hat, den Präsenzunterricht in der Volksschule per 16. März zu verbieten.
Von Marc Neuenschwander, Schulleiter Arth
Die Erteilung der Arbeitsaufträge an die Schülerschaft erfolgt je nach Schulstufe analog (Briefpost oder persönliche Zustellung der Arbeiten in den Milchkasten) oder digital per Mail, Telefon/WhatsApp und über die bereits vor der Krise eingesetzten und den Schülerinnen und Schülern bekannten Lernplattformen. In der ersten Phase des Fernunterrichtes wurden den Schulkindern verschiedene Zeitfenster angeboten, an welchen sie das benötigte Schulmaterial einmalig in der Schule abholen konnten. Die langjährige Erfahrung der Gemeindeschulen Arth-Goldau mit dem Einsatz von digitalen Lernmedien, unter anderem als Projektschulpartner der pädagogischen Hochschule Schwyz, war in diesem Zusammenhang sehr hilfreich.
Fernunterricht in der Klasse von Matthäus Carlen, Primarlehrer MS2 Arth
Seit knapp eineinhalb Wochen unterrichtet der Primarlehrer Matthäus Carlen seine Schülerinnen und Schüler im Fernunterricht. Nebst anfänglichen Problemen mit der Lernplattform aufgrund sehr vieler Zugriffe und Überlastung des Programms, kann Matthäus Carlen mittlerweile viele positive Effekte des Fernunterrichts benennen. Die Motivation der Schüler sei durchwegs sehr hoch und man spüre deutlich, dass die Kinder gewillt sind, auch in dieser ausserordentlichen Situation etwas lernen zu wollen.
Der erfahrene Lehrer ist während den üblichen Schulzeiten und oft darüber hinaus gleichzeitig auf mehreren Kanälen, sei es per Mail, Telefon, WhatsApp, Padlet, SMS oder der Lernplattform Learningview für seine Schüler erreichbar. Dies erfordert grosses Organisationstalent und vor allem viel Präsenzzeit an den digitalen Geräten. Dabei vermisst er vor allem den persönlichen Kontakt zu seinen Schülerinnen und Schülern. Mehrmals pro Woche erhält seine Klasse auch Anweisungen per Videobotschaft. Die Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Elternhaus sei viel intensiver als beim herkömmlichen, regulären Präsenzunterricht. Rückmeldungen zu eingereichten Aufgaben an seine Schülerinnen und Schüler seien sehr zeitintensiv und ständig erreichen ihn zeitgleich Anfragen auf den verschiedenen Kanälen. Summa summarum hält Matthäus Carlen fest, dass einige Wochen Fernunterricht der schulischen Laufbahn eines Schulkindes sicherlich keine Nachteile mit sich bringen werden, eher im Gegenteil, sie sind um eine wertvolle Erfahrung reicher. Einen persönlichen Vorteil sieht er aber dennoch; während der ganzen Fernunterrichtszeit musste er noch keine Streitigkeiten unter den Kindern nach der Pause schlichten. Dennoch freut sich der 5.-Klasslehrer wieder auf die Zeit, wenn er seine geschätzte Klasse, hoffentlich möglichst bald, wieder in seiner Schulstube begrüssen darf.
Notbetreuung steht
Für diejenigen Familien, welche die Betreuung nicht eigenverantwortlich organisieren können, besteht für gesunde Schülerinnen und Schüler der Gemeindeschulen Arth Goldau seit dem 23. März ein kostenloses Betreuungsangebot. Dieses Angebot ist ein Notangebot, beispielweise für Erziehungsberechtigte, die in Gesundheitsberufen oder sonstigen systemrelevanten Betrieben arbeiten und eine Betreuung nicht organisieren können. Grosseltern sollen explizit keine Betreuungsaufgaben wahrnehmen müssen. Ausser für an der Schule betreute Schülerinnen und Schüler bleibt das Schulareal grundsätzlich geschlossen.
Der Antrag für die Notbetreuung kann auch weiterhin auf der Homepage der Schule (arth.ch/bildung) heruntergeladen werden.
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