Die Villa Mon Abri in Goldau ist 120 Jahre alt. Erika Goergen lud zu diesem Anlass Kulturinteressierte in ihren Garten und ihr Haus.
Silvia Camenzind, Bote der Urschweiz, 20.04.2023
Doch Erika Goergen hatte vorgesorgt. In ihrer Dépendance hat sie einen Seminarraum eingerichtet – der ideale Ort, um das Publikum mit Informationen und Bildern von einst auf den Rundgang in Garten und Haus einzustimmen und die Entstehungsgeschichte des Hauses und die Situation im damaligen Goldau zu erörtern.
Carl Simon aus Bern, Erika Goergens Urgrossvater, erbaute das Haus 1903. Simon wurde 1882 nach Goldau berufen, um das neu eröffnete Bahnhofbuffet zu führen. Es war der Beginn der Dynastie Simon in Goldau. Erika Goergen bezeichnete ihren Urgrossvater als gewieften Geschäftsmann, der zudem das «Rössli» in Goldau und das «Rigi Royal» in Immensee erwarb. «Er besass die erste Telefonverbindung. Sie führte von der Villa Mon Abri ins Bahnhofbuffet», erzählte die Gastgeberin. Sohn Edwin, der im «Ritz» Butler war, besass das erste Auto im Kanton Schwyz. Das beeindruckte damals. «Meh gad is Buffet wäge Simon», erklärte Erika Goergen den Erfolg der Dynastie.
Das Haus umgibt ein Park
Heute leben Erika Goergen und ihre Tochter Vera als Vertreterinnen der vierten und fünften Generation in je einer Wohnung in der Villa. Im Erdgeschoss vermietet die Gastgeberin ein Appartement als Bed und Breakfast. Erika Goergen verbringt zwei, drei Stunden täglich im Garten, der viel mehr ist, nämlich ein 3800 Quadratmeter grosser Park. Trotz regnerischem Wetter konnten sich die an der Führungen Teilnehmenden vorstellen, wie idyllisch es ist, sich in den liebevoll gestalteten Sitzecken mit Pagode und Springbrunnen ums Haus herum aufzuhalten.
Im Innern in Erika Goergens Wohnung zeigt sich ihr Flair fürs schöne Wohnen. Mit Liebe fürs Detail hat die Hausherrin ihre Wohnung eingerichtet. Den 45 Quadratmeter grossen Salon mit antiken Möbeln bietet Erika Goergen für Kulturevents an. Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert über die Räume und die Einrichtung. Goergens Haus ist ein Museum, weil sie das Haus möglichst im Originalzustand erhalten möchte. Das gibt Atmosphäre. Wie sagte doch die Hausherrin noch bei der Einführung in der Dépendance? «Es ist ein Glück, hier geboren zu sein, ein Sprössling einer solchen Familie zu sein.»
Zur Zeit keine Kommentare