Gestern fand die Grundsteinlegung für den Bau des neuen Eingangsbereichs im Tierpark Goldau statt.

Erhard Gick, Bote der Urschweiz

Walter Stählin, Präsident der Stiftung Natur- und Tierpark Goldau, verwendete an der Grundsteinlegung des neuen Besucherzentrums vor Bauleuten, der Stiftungen und Gönnern Worte der Superlative. «Freude herrscht. Der Tierpark realisiert hier sein grösstes und teuerstes Bauprojekt in seiner bald 100-jährigen Geschichte. Wir verbauen hier rund 16 Millionen Franken», sagte er stolz. Nachhaltigkeit für Mensch und Tier werde im Tierpark Goldau hochgehalten, meinte der Präsident weiter. Das gelte auch für den Bau des neuen Besucherzentrums in Goldau.

Der Akt der Grundsteinlegung ist ein besonderer in der gesamten Bauphase. Es wird eine Kiste oder spezielle Büchse mit Fotografien aller Anwesenden und mit deren Wünschen an den Tierpark bald unter der Bodenplatte des Eingangsbereichs vergraben.

Aktuell laufen auf der Baustelle die Baumeisterarbeiten der Untergeschosse des Wohnhauses, welches durch einen privaten Investor gebaut wird. Aber auch die Aushubarbeiten für den eigentlichen Tierparkeingang und die Tierpark-Verwaltung seien auf Kurs, sagte Architekt Ivan Marty, Schwyz. «Die einzelnen Gebäude werden ein Ensemble ergeben. An der Parkstrasse in Goldau entsteht zudem das höchste Hochhaus der Schweiz in Holzbauweise», verkündete Marty.

Bei der ganzen Baugeschichte sei erfreulich, dass dank der Vermittlung von Tierpark-Direktorin Anna Baumann und der Stiftung Bergsturzmuseum Goldau, mit Präsidentin Regula Hürlimann, ein Nutzniessungsvertrag erarbeitet werden konnte. «Man wird hier in einer Animation den Bergsturz miterleben können, und es wird eine Ausstellung mit viel Erlebnischarakter geben. Künftig werden Tierpark und Museum voneinander profitieren können», so Regula Hürlimann.

Mehr Bergsturzsteine vorgefunden als berechnet

Bei einem ersten Augenschein auf der Baustelle an der Parkstrasse lieferte Gesamtprojektleiter Markus Schmid einige spannenden Zahlen. «Mitte November starteten die Aushubarbeiten, eine grosse Herausforderung», sagte Schmid und erwähnte dabei die Zeitzeugen des Goldauer Bergstutzes, die grossen Felsblöcke. Der Felsanteil des Untergrundes wurde im Nachhinein auf rund 30 bis 45 Prozent berechnet. «Wir sind nach einem Gutachten davon ausgegangen, dass der Anteil bei 20 bis 30 Prozent liegen könnte. Dementsprechend zeitaufwendig waren die Arbeiten. Bisher wurden 3980 Kubikmeter Fels gesprengt und rund 9500 Kubikmeter Material ausgehoben», so Markus Schmid.

Ein Meilenstein in der Baugeschichte des Eingangsbereichs des Tierparks, die Grundsteinlegung. Von links: Anna Baumann, Tierpark-Direktorin, Regula Hürlimann, Präsidentin Stiftung Bergsturzmuseum, Markus Schmid, Projektleiter, Walter Stählin, Präsident Stiftung Natur- und Tierpark Goldau und Ivan Marty, Architekt. Bild: Erhard Gick

Gleichzeitig gab er die Fertigstellungen der einzelnen Gebäudetrakte bekannt. So soll das Verwaltungsgebäude per 31. Juli 2023, die Eingangshalle ab Herbst 2023 und das Wohngebäude ebenfalls ab Herbst 2023 bezogen werden können. «Wenn alles rund läuft, und davon gehen wir aus, wird im November 2023 Eröffnung gefeiert», sagte die Tierpark-Direktorin und Hauptinitiantin des Projekts, Anna Baumann, anlässlich der Grundsteinlegung.