Die Phosphorbelastung ist immer noch zu hoch, Massnahmen aufrechterhalten

Noch 1970 war der Zugersee mit rund 100 Tonnen Phosphor belastet, diese Belastung sank bis 1998 auf 11 Tonnen. Die Wasserqualität hat sich zwar verbessert, aber es laufen weitere Bestrebungen, den Zugersee sauberer zu machen.

von Erhard Gick

Baden kann man problemlos im Zugersee, der Sprung ins kühle Nass ist im Prinzip bedenkenlos. «Die Wasserqualität ist spürbar besser geworden, man sieht das förmlich», sagte beispielsweise Daniel Annen, einer der wenigen direkten langjährigen Anwohner am Zugersee in Arth. Noch besteht aber kein Grund zum Jubeln, denn der Zugersee ist noch weit davon entfernt, ein sauberer See zu sein. Massnahmen sind weiterhin gefordert. Aus diesem Grund arbeiten die drei Kantone Schwyz, Zug und Luzern innerhalb des Regionalen Entwässerungsplanes (REP) eng zusammen, um die Wasserqualität des Sees laufend zu verbessern.

Massiver Phosphor-Abbau

Die Koordinationskommission, die derzeit unter dem Vorsitz des Zuger Regierungsrates Jean-Paul Flachsmann präsidiert wird, hat sich über den Zustand des Zugersees eingehend orientieren lassen. «Dank der gezielten, koordinierten und nachhaltigen Massnahmen ist eine spürbare Verbesserung des Zustandes des Zugersees zu verzeichnen», schreibt Regierungsrat Jean-Paul Flachsmann in seinem Bericht. Dazu eine kurze Rückblende: Noch 1970 betrug die jährliche Zufuhr von Phosphat in den Zugersee rund 100 Tonnen. Der See drohte buchstäblich zu ersticken. Gemäss Messungen aus dem Jahre 1998 kann festgehalten werden, dass die Massnahmen einiges bewirkt haben. Heute beträgt die jährliche Belastung etwa noch elf Tonnen. Grundsätzlich hält die Koordinationskommission aber fest, sollte ein Wert von zehn Tonnen pro Jahr aber nicht überschritten werden.

Vierwaldstättersee mit Idealwerten

Nach wie vor ist der Phosphorgehalt des Zugersees also zu hoch. Die Frühjahrskonzentration liegt bei 129 Milligramm pro Kubikmeter. Als Vergleich dienen die Werte des Baldeggersees (90mg/m3), des Sempachersees (50 mg/m3) und des Vierwaldstättersees (4mg/m3). Der Vierwaldstättersee weist geradezu ideale Werte auf. Die hohe Konzentration ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass das Wasser des Zugersees eine relativ lange Verweildauer im Becken aufweist.

Positiv ist, dass zwischen 1987 und 1999 die mittlere Konzentration von 200 Milligramm Gesamt-Phosphor pro Kubikmeter auf 126 Milligramm gesunken ist. Längerfristig wird, so hält der Zuger Regierungsrat Flachsmann fest: «eine mittlere Konzentration unter 40 Milligramm pro Kubikmeter angestrebt.»

Weitere Massnahmen für saubereres Wasser

Die Koordinationskommission hat die laufenden Massnahmen zur Sanierung des Zugersees in den Bereichen Landwirtschaft, Abwasserentsorgung, Siedlungsentwässerung sowie Altlasten/Deponien diskutiert. Dafür sollen Mittel von 300 000 bis 400 000 Franken zur Verfügung gestellt werden, Es wird weiterhin grosser Wert auf die koordinierten Ausführungen der geplanten Massnahmen Wert gelegt. Ein grosses Gewicht wird dabei auf den ökologischen Leistungsnachweis durch die Landwirtschaftsämter gelegt, der für die Auszahlung von Direktzahlungen an die Landwirtschaftsbetriebe zwingend ist. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit und offene Diskussion zwischen den Landwirtschaftsbetrieben und Umweltschutzfachstellen betont. Ziel sei eine effiziente Kontrolle von für den Gewässerschutz relevanten Kriterien und eine konsequente Handhabung des vom Bund vorgegebenen Sanktionsschemas. Fazit der Koordinationskommission Zugersee: Mit einer konsequenten Umsetzung aller notwendigen Massnahmen in den drei Anliegerkantonen Schwyz, Luzern und Zug bestehen gute Aussichten auf eine Genesung des Zugersees.

Die Phosphorbelastung des Zugersees, unser Bild von Immensee Richtung Arth, ist nach wie vor zu hoch. Durch gezielte Massnahmen und die Zusammenarbeit der Anliegerkantone soll eine weitere Gesundung des Sees erreicht werden.

Foto: Erhard Gick