Rundgang und Podiumsgespräch mit dem Schweizer Aussenminister in den Oberarther Schmidlin-Hallen.
Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz, 27.05.2023
«Darauf musste ich 75 Jahren warten», lachte und freute sich Margrit Wullschleger, die Seniorchefin der Schmidlin AG in Oberarth. Gestern war es so weit: Mit Ignazio Cassis besuchte ein Bundesrat die einzige Schweizer Badewannenfabrik, die seit nunmehr 15 Jahren erfolgreich von den beiden Söhnen Urs und Beat Wullschleger gemeinsam geführt wird.
Locker und gut gelaunt liess sich Cassis durch den Betrieb führen, den er gemäss eigenen Angaben schon lange einmal hatte besuchen wollen. Von der Herstellung der Wannen und der Betriebsführung zeigte er sich begeistert. Auf dem Rundgang in den Produktionshallen war es zwar teilweise schon fast heiss, doch Raum für Spässe blieb trotzdem.
Für Cassis verfügt die Schweiz über eine gute Reputation
Im Anschluss an den Firmenrundgang fand vor rund 100 Besuchern ein spannendes Podiumsgespräch statt. Bundesrat Cassis, Petra Gössi, Beat Wullschleger und Swissmem-Präsident Martin Hirzel diskutierten über die momentane Lage der einheimischen Wirtschaft. «Sonderfall Schweiz oder Sonderling Schweiz?», umschrieb Gesprächsleiter Kaspar Loeb das Thema.
Hirzel betonte, was den Werkplatz Schweiz ausmache. Es sei der duale Weg, der dafür sorge, dass die Schweiz nach wie vor gut dastehe: «Von einer Deindustrialisierung kann nicht die Rede sein.» Herausforderungen für die Politik sieht Nationalrätin Petra Gössi insbesondere auf die Organisation und die Planung des «Raums» auf uns zukommen. Beat Wullschleger unterstützte sie. Er bedauerte, dass etwa in der Gemeinde Arth zu wenig unternommen worden sei – und werde –, um Gewerbezonen zu finden.
Auf die heiss diskutierte Neutralitätsinitiative angesprochen, erklärte Cassis: «Wir brauchen Mythen, aber wir dürfen nicht zu stark übertreiben.» Er erhalte im Ausland ein gutes Feedback zur Schweiz. «Wir haben eine gute Reputation – gerade weil wir neutral sind», betonte Cassis und empfahl allen, unbedingt wieder einmal das Bundesbriefmuseum in Schwyz zu besuchen.
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